Symbolbild

Der arbeits- und industriepolitische Sprecher Marc Speicher kritisiert die Beschäftigungsverhältnisse im neuen Amazon-Verteilzentrum in Völklingen-Wehrden und fordert eine angemessene Besteuerung der Tech-Giganten 

„Es ist enttäuschend, dass Amazon seinen Ruf bestätigt und auch bei seinem Engagement im Saarland nicht auf eine ordentliche Beschäftigung seiner Mitarbeitenden setzt. Mit 70% Leiharbeitern den Betrieb hier im Saarland aufzunehmen ist ein Armutszeugnis“, so Speicher. Wie heute bekannt wurde, will Amazon lediglich rund 30 Mitarbeiter fest anstellen, mehr als doppelt so viele sollen über eine Zeitarbeitsfirma beschäftigt werden.

„Wir erwarten von Amazon, die weltweit Milliarden verdienen und deren wichtigster Absatzmarkt nach den USA Deutschland ist, dass sie ihre Mitarbeitenden ordentlich behandeln und anständig Beschäftigten. Es ist an der Zeit, dass Online-Riesen, die weltweit agieren, auch in dem Land Steuern zahlen, in dem sie den jeweiligen Umsatz verbuchen. Wir brauchen eine Digitalsteuer nicht zuletzt deshalb, damit Weltkonzerne und de-faccto-Monopolisten wie Amazon ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen,“ sagt Marc Speicher.

Nachdem der Online-Händler Amazon in seinem neuen Verteilzentrum in Völklingen rund 70 Prozent Leiharbeiter beschäftigen will, erklärt Oskar Lafontaine: „Wer der Ausbeutung von Beschäftigten durch Leiharbeit Tür und Tor öffnet, darf sich nicht wundern, wenn Konzerne davon Gebrauch machen. Wir erleben die Folgen der verheerenden Agenda-Politik der letzten Jahre. Die Leiharbeiter müssen in ständiger Unsicherheit leben, können ihr Leben nicht planen und erhalten einen Stundenlohn, der deutlich unter dem Betrag liegt, der nötig wäre, um nach jahrelanger Arbeit eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu erhalten.

Die Politik macht es ‚dem reichsten Mann der Welt‘, Amazon-Boss Jeff Bezos, leicht, seine Beschäftigten auszupressen. So wächst die Ungleichheit und das Vertrauen in unsere Demokratie nimmt ab. CDU und SPD in Berlin haben weder die Kraft noch den Willen, etwas daran zu ändern. Wir brauchen einen Mindestlohn, der sowohl im Arbeitsleben als auch im Alter vor Armut schützt, und ein Verbot von Leiharbeit und sachgrundloser Befristung.“

 

Anzeige

1 Kommentar

  1. Also ich kenne Menschen, die arbeiten in einem Kundenbetreuungszentrum, die verdienen über Zeitarbeitsfirmen mehr als direkt angestellt!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein