Wenn Shopping zum Erlebnis wird.

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Juni 2020 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt 1,6 % weniger umgesetzt als im Mai 2020.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz real um 5,9 % und nominal um 6,8 %. Allerdings hatte der Juni 2019 mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Juni 2020 kalender- und saisonbereinigt real um 1,4 % höher.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Juni 2020 real 2,3 % und nominal 5,7 % mehr um als im Juni 2019. Dabei lag der Umsatz bei den Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten real 3,1 % und nominal 6,4 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte im entsprechenden Vergleich hingegen real 4,0 % und nominal 0,1 % weniger um.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 8,4 % und nominal um 8,3 %. Das größte Umsatzplus zum Vorjahresmonat mit real 30,7 % und nominal 30,6 % erzielte der Internet- und Versandhandel. Veränderungsraten dieser Größenordnung sind selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und somit zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von 14,6 %. Noch nicht wieder auf dem Vorjahresniveau sind dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real -16,0 % und -11,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Der Einzelhandelsumsatz ist auch Teil des “Krisenmonitors” (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht für gewöhnlich der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Ein Vormonats-/Vorquartalsvergleich ist nur mit kalender- und saisonbereinigten Daten sinnvoll interpretierbar. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig.

In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

(ots)

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