Die seit vielen Jahren ungenutzte Industriebrache des früheren DSD-Geländes könnte in absehbarer Zeit zu einem neuen Stadtquartier werden. - Foto: Rosemarie Kappler
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Gerade erst wurden auf dem DSD-Gelände in Nachbarschaft zum Forum wieder Rodungen durchgeführt, die eindrucksvoll die Größe dieser Industriebrache vor Augen führen und klar machen, wie dringlich eine Neunutzung ist, um diesen unschönen städtischen Teil mit Leben zu füllen.

Die Saarbrücker Munitor Gruppe und die DSD Asset Management GmbH in Essen, der das Gelände gehört, wollen 18 von insgesamt 29 Hektar im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Westlich des Forums“ in ein modernes Stadtquartier umwandeln mit einem standortverträglichen Mix aus Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen und Versorgung. Der Stadtrat hat 2020 einstimmig die Weichen für ein neues Stadtquartier gestellt, im August des Vorjahres erfolgte die frühzeitige Bürgerbeteiligung. Sollte das Projekt realisiert werden, würden sich gleich mehrere Probleme lösen lassen. Wie ist nun der aktuelle Stand? Unsere Redaktion fragte bei der Stadtverwaltung nach und erhielt nachfolgende Antworten.

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Zum beabsichtigten Vorhaben der DSD-Gelände-Bebauung hatte es wohl Einwände gegeben. Lässt sich über deren Inhalt und Anzahl etwas sagen?

“In der frühzeitigen und förmlichen Behördenbeteiligung und der frühzeitigen Bürgerbeteiligung hat es Hinweise und Stellungnahmen gegeben. Diese dienen der Absicherung der Planungsvorschläge, beziehungsweise führen zu weiteren Untersuchungen oder Umplanungen. Zur Anzahl und zu den Inhalten können wir derzeit keine Aussagen machen, die kann erst nach dem Offenlage-Beschluss erfolgen. Dann können nach der Offenlage und in der Abwägung anonymisierte Aussagen folgen.”

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Wie ist der Stand der Dinge im Verfahren?

“Im April 2010 wurde der Bebauungsplan aufgestellt mit den Geltungsbereichsabgrenzungen Straßenmitte Straße am Stadtbad, am Forum, Beederstrasse und Entenmühlstraße. Danach folgte die Baurechtsbeantragung für die Ortsumgehung Schwarzenbach/Schwarzenacker, deren Bescheidung noch aussteht. Der Vorhabenträger für die Konversionsplanung einer Teilfläche dieses B-Planes, nämlich der der ehemaligen DSD-Fläche, erarbeitet die notwendigen Planungsleistungen und Gutachten. Hier wurde im Dezember 2017 die frühzeitige Trägerbeteiligung durchgeführt, im April 2020 die förmliche Behördenbeteiligung. Eine Offenlage für die Bürger fand noch nicht statt, sondern eine frühzeitige Bürgerbeteiligung im August 2021; diese muss nicht wiederholt werden – sie ist immer in diesem Verfahren zweistufig. Die letzten verfahrensnotwendigen Gutachten (hier: Fachgutachten Lärm zur Beeder Str. hin, Avifauna- und Fledermauskartierung und -auswertung) werden aktuell durch ein externes B-Plan-Büro eingearbeitet, dann kann die Offenlage mit öffentlichen Ratsbeschluss gestartet werden. Anschließend stünden im „best case“ auf dem Programm: Abwägung und Satzungsbeschluss, Abbruch, Altlastensanierung.”

Wann kommt die Planung erneut in die Offenlage?

“Sobald – wie oben beschrieben – die für die Offenlage notwendigen Planungsunterlagen geliefert, geprüft und eingestellt wurden.”

Mit welcher Zeitschiene ist zu rechnen, bis der Stadtrat abschließend dazu befinden kann?

“Ohne die Ergebnisse der Abwägungsbelange und die damit verbundenen weiteren Vorgänge zu kennen, kann dies nicht beantwortet werden.”

Frage an den Bürgermeister: Welche Bedeutung hat das Vorhaben für die Stadt Homburg?

“Sollte das Vorhaben des Investors wie geplant oder ähnlich wie geplant umgesetzt werden können, würde dieses viele Vorgaben unserer Stadtplanung auf einmal erfüllen. Zunächst könnte absolut innenstadtnah ein völlig neues Stadtquartier entstehen, das nach den modernsten Vorgaben errichtet werden könnte. Wir hätten mit einem Schlag eine große Menge neuen Wohnraumangebots. Zudem entstünde dieser Wohnraum in der Stadt auf einer bereits versiegelten Fläche, so dass wir keine Flächen am Stadtrand verbrauchen und neu erschließen müssten. Gleichzeitig würde durch diese erfolgreiche Konversion einer Industriebrache viel für die Altlastensanierung, das Flächenrecycling und damit für den Umweltschutz in Homburg getan werden. Nicht zuletzt wären wir alle froh, wenn nach Jahrzehnten endlich ein großer städtebaulicher Missstand in der Innenstadt nicht nur verschwinden, sondern durch eine attraktive Neugestaltung ersetzt werden würde. Die Wohneinheiten beziehungsweise die dort lebenden Menschen und das Angebot auf dem Areal können uns auch helfen, unsere Innenstadt zu beleben. Auch optisch würde ein komplett neuer Stadteingangsbereich entstehen, der besonders dann seine Wirkung entfalten dürfte, falls die Ortsumgehung Schwarzenbach realisiert wird.”

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