Das Dritte Ohr, das Kleinottweiler Bürger vor Jahren komplett verhindern wollte, ist inzwischen sichtbar geworden. - Foto: Rosemarie Kappler
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Vor sechs Jahren hatte die Bürgerintiative „Kein Ohr für Kleinottweiler“ den sofortigen Stopp der Planungen für eine dritte Anbindung der B 423 an die Autobahn A6 verhindern wollen. Gut die Hälfte der Kleinottweiler Bürger hatte diese Forderung der Initiativgruppe mit Unterschriften unterstützt. Im Fokus der Kritik stand die Befürchtung von Mehrverkehr, höheren Unfallrisiken, Lärmzunahme und Waldverbrauch.

Weil durch die Autobahnanbindung Kleinottweiler Nachteile hätte, die Stadt Homburg hingegen den Nutzen, forderte die Bürgerinitiative damals den Bau einer bereits genehmigten Anschlussstelle Homburg-Ost und den Verzicht auf die Erweiterung der Anschlussstelle Homburg/Bexbach. Beim saarländischen Verkehrsministerium war (und ist man noch heute) der Auffassung, dass eine Verkehrsentlastung der Region nur durch die Kombination der beiden Anschlussstellen realisierbar ist.

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In den letzten Jahren hatte entsprechend die Bürgerinitiative und auch die Stadtverwaltung dann gefordert: Erst der Anschluss Homburg-Ost, dann der Bau des Dritten Ohres. Weil die Stadt Homburg den Anspruch erhob, selbst das Planfeststellungsverfahren für den Anschluss Ost voranzutreiben, verzögerte sich das Prozedere. Die Planungen für das Dritte Ohr hingegen waren im Zeitplan und werden aktuell umgesetzt. Nach der Anlage eines Mitfahrerparkplatzes, der Einrichtung einer Ampel, der Erneuerung der Abfahrt aus Richtung Saarbrücken/Auffahrt in Richtung Kaiserslautern und der Verbreiterung des Brückenbauwerkes wird derzeit das namensgebende Dritte Ohr gebaut.

Ursprünglich sollte das gesamte Projekt bereits in diesem Jahr fertiggestellt sein, doch wegen Regen und Kälte zum Jahreswechsel 2020/2021 haben sich die Arbeiten deutlich verzögert. Nach Einschätzung der Autobahn GmbH wird die aktuell laufende Bauphase – der Ausbau der Richtungsfahrbahn Mannheim – voraussichtlich bis Mitte August andauern. Nach Umstellung der Verkehrssicherung könne der nächste Bauabschnitt auf der Richtungsfahrbahn Saarbrücken dann unmittelbar anschließend beginnen. Er werde sich über den Winter hinziehen und voraussichtlich bis in das Frühjahr 2022 hineinreichen.

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Die Planungen für die Anbindung Homburg-Ost dauern unterdessen weiter an. Hier geht es auch um den Beginn eines Bürgerbeteiligungsverfahrens, das die Stadt Homburg auf den Weg bringen muss. Auf Nachfrage konnte ein Stadtsprecher hierzu noch keine Angaben machen.

 

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