Während viele Menschen in den jüngeren Altersgruppen digital ziemlich fit sind, ist das für die öffentlichen Verwaltungen nicht unbedingt der Fall. Beispielsweise wurden in Homburg die Friedhöfe bis vor kurzem noch per Eintragungen auf Karten gemanagt. Doch das ist nun Geschichte: Ein Computerprogramm ermöglicht nun eine deutlich einfachere Handhabe. Was da alles möglich ist, wurde nun im Bau- und Umweltausschuss präsentiert.
Die Zettelwirtschaft hat ein Ende. Und bei den Homburger Friedhöfe ist das durchaus wörtlich zu nehmen. Denn bisher wurden die Friedhofspläne alle paar Monate mithilfe von Zetteln „aktualisiert“. Von daher ist die neueste Entwicklung ein echter Quantensprung: Mit der Einführung des Systems „WinFried“ wird die Verwaltung der 14 Friedhöfe im Homburger Stadtgebiet für die Verantwortlichen deutlich einfacher.
Zunächst wurden dafür alle Friedhöfe der Stadt vermessen und alle Gräber mit ihrem jeweiligen aus dem Kataster resultierenden Datensatz verknüpf. Eine Mammutarbeit, schließlich gibt es in Homburg 16.500 Gräber. Dementsprechend dauerte das Ganze rund anderthalb Jahre. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Nun lassen sich alle nötigen Informationen über das entsprechende Programm einfach abrufen. Übrigens auch über mobile Datenträger, was die Arbeit gerade für die Friedhofswärter deutlich vereinfacht.
Beispiel Grabsuche: Wenn das Grab einer bestimmten Person gesucht wird, kann ganz einfach deren Name eingegeben werden und innerhalb eines Augenblicks wird das entsprechende Grab auf der Karte farbig hervorgehoben. „Früher hat man unter Umständen sehr lange gesucht, bis man ein Grab gefunden hatte“, verdeutlichte Stephan Landwehr vom städtischen Grünflächenamt im Bau- und Umweltausschuss die Vorteile des Programms. Doch nicht nur der Name der jeweiligen Person ist hinterlegt auch die Grablaufzeiten können nun einfach digital abgerufen werden. „Man kann dann im Zweifel auch Angehörige anschreiben, dass die Laufzeit eines Grabes demnächst abläuft“, so Landwehr. Dabei werden die Pläne ständig aktualisiert, sie sind im Grunde immer auf dem neuesten Stand.
Bisher können auf die Daten selbst jedoch nur die Verantwortlichen zugreifen, wie die für die städtischen Friedhofsangelegenheiten zuständige Natalie Buchholz den Stadträten erklärte. „Es gibt Städte, bei denen die Bürger sehen können, welche Gräber noch frei sind. Bei uns müssen diesbezüglich aber noch einige Sachen abgeklärt werden.“ Dennoch gab es parteiübergreifend viel Lob für das neue Programm. Und auch der Leiter des Umweltamtes, Dieter Dorda, zeigte sich zufrieden mit der Vermessung und Digitalisierung der Friedhöfe, die rund 80.000 Euro gekostet hat. „Das ist gut angelegtes Geld, auf diesem Stand können wir nämlich die nächsten 50 Jahre arbeiten.“