Mitte November wurde das „Saarpfalz-Jahrbuch 2025“ im Homburger Forum feierlich vorgestellt. Mit 254 Seiten, 41 Beiträgen von 34 Autoren und zahlreichen Fotos ist die 21. Ausgabe des Jahrbuchs umfangreicher denn je. Rund 100 Gäste, darunter Autoren und Interessierte, waren anwesend, um einen ersten Blick in den Almanach zu werfen. Der Schwerpunkt des Jahrbuchs liegt diesmal auf der saarpfälzischen Kunstszene, beleuchtet aber auch historische, kulturelle und gesellschaftliche Themen der Region.
Neben Porträts von Künstlern und deren Werken werden auch außergewöhnliche Geschichten aus der Region erzählt. Nicolaus Rubeck widmet sich etwa dem Leben der Waldbewohner rund um St. Ingbert, während Brigitte Bäumler in die düstere Vergangenheit der Hinrichtungsstätte am Ormesheimer Berg eintaucht. Günther Klahm verfolgt die uralten Wanderpfade der Rothirsche, und Horst Imbsweiler erinnert an den legendären Wanderschäfer Gustav. Texte und Gedichte in regionaler Mundart verleihen dem Jahrbuch zusätzlich eine besondere Note.
Die Einführung in das Werk übernahm dieses Mal Hans-Joachim Burgardt, der die Organisation des Lese- und Bücherfestivals HomBuch leitet. In seiner Ansprache ging er näher auf das Festival ein und knüpfte einige Beiträge des neuen Saarpfalz-Jahrbuchs an persönliche Erinnerungen und Erlebnisse. So nutzte er beispielsweise die Ausführungen des ehemaligen Gersheimer Bürgermeisters Lothar Kruft zum 25-jährigen Bestehen des „Bliestal-Freizeitwegs“, um an das anfängliche Verkehrschaos auf der einstigen Bahnstrecke zu erinnern. „Mein Vergnügen fand leider ein abruptes Ende durch eine sehr schmerzhafte Begegnung mit einem Inline-Skater“, schilderte Burgardt.
Als Finanzvorstand des FC Homburg zeigte er sich besonders erfreut über den Beitrag von Bernd Luckscheiter, der sich mit seiner Verbindung zu Homburg im Allgemeinen und zum Fußball im Besonderen auseinandersetzt. Der Artikel von Heinz Weinkauf mit dem Titel „Der rote Punkt“, der sich mit der Galerie Kunststall in Altstadt und ihrem Gründer Willi Spiess beschäftigt, habe ihn ebenfalls stark beeindruckt. Dieser Beitrag veranlasste ihn, das Kulturzentrum zu besuchen, wo das Gespräch mit der Galeristin Sybille Spiess-Deckert bei ihm „Spuren hinterließ“. Im Rückblick erinnerte Spiess-Deckert, die Tochter von Willi Spiess, an die Herausforderungen ihres Vaters und betonte, dass ein Leben als Künstler stets auch ein Kampf um die Existenz sei.
Martin Baus, der das Jahrbuch redaktionell betreut, schlug eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Bereits seit der Erfindung des Buchdrucks waren Jahrbücher beliebte Informationsquellen, erklärte er. „In dieser Tradition stehen wir bis heute.“ Ein Beleg für seine Qualität sei die Auszeichnung mit dem „Saarländischen Denkmalpreis“ im vergangenen Jahr. Der „Denkmal-Oscar“ in Gestalt eines „Winkelelementes“ hatte auf der Bühne des Sitzungssaals im Forum einen Ehrenplatz.
Landrat Dr. Theophil Gallo, für den es die letzte Vorstellung des Jahrbuchs in seiner Amtszeit war, zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. „„Dass Sie so zahlreich erschienen sind, ist für uns Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das abwechslungsreiche Spektrum der Beiträge macht das Jahrbuch zu einem lesenswerten Kompendium unseres Landkreises. Das Jahrbuch spricht für sich“, so Gallo. Besonders hob er die Zusammenarbeit mit über 100 Autoren hervor, die im Laufe der Jahre zur Erfolgsgeschichte des Jahrbuchs beigetragen haben. Ein Dank ging auch an die Ottweiler Druckerei, die erneut für eine hochwertige Umsetzung sorgte.
Das Saarpfalz-Jahrbuch 2025 ist ab sofort im Buchhandel und in Schreibwarengeschäften erhältlich. Es kostet 7,50 Euro und bietet eine facettenreiche Reise durch die saarpfälzische Kunst, Kultur und Geschichte.