Jubiläum im Concept Store im Homburger Talzentrum - Foto: Stephan Bonaventura
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Die Idee ist so einfach wie gut. Mehrere kleine Händler verwalten eine gemeinsame Verkaufsfläche und präsentieren dort ihre Waren. Statt teure Mieten und Einzelkampf kann man so als Gemeinschaft dem potenziellen Kunden einen erheblichen Mehrwert bieten. So auch im Concept Store im Herzen von Homburg. Dieser feierte jetzt Jubiläum.

Wie bekommt man dauerhaft kauffreudiges Publikum in die Stadt? Welche Anreize muss man als Stadt schaffen, damit sich Menschen hier wohlfühlen und sie für ihre Einkäufe nutzen? Und wie schafft man es neue Mieter, neues Gewerbe für die Stadt zu begeistern und dort auch zu halten? Es sind nur einige der vielen Fragen, die sich eine Stadtverwaltung, mit samt aller Experten um sie herum stellen muss, wenn man im digitalen Zeitalter nicht versagen will. Der Schritt Richtung Zukunft ist schwer, ist doch der Onlinehandel nur einen Klick entfernt. Ein Problem, das dem stationären Handel schon lange unter den Nägeln brennt. Die Lösung scheint im Zusammenschuss von Off- und Onlinehandel gleichermaßen zu liegen. Ein bisschen von beidem, kombiniert und auf den Kunden zugeschnitten aufbereitet.

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Doch das Konzept kostet Geld. Geld, das erst einmal vorhanden sein muss. Und beim Thema Geld und außerordentlichen Ausgaben hat die Stadt Homburg keinen großen Spielraum, es muss gespart werden. Um so wichtiger, dass man außerhalb des Üblichen denkt und mit Cleverness versucht, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. So handelte im letzten Jahr das Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Homburg. Dieses hatte in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten für Stadtmarketing, Axel Ulmcke, im Februar 2022 mit dem Projekt „InnenstadtLabor Homburg“ einen Zuwendungsantrag im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)“ gestellt. Mit Erfolg, man bekam eine Bundesförderung von über 600.000 Euro für die Innenstadtentwicklung.

Das Team des Stadtmarketings Homburg ist stolz auf den Concept Store in Homburg – Foto: Stephan Bonaventura

Prompt wurde gehandelt und so entstand innerhalb kürzester Zeit der Homburger “Concept-Store“, ein Marktplatz voller Angebote lokaler Händler. Gestartet wurde mit sieben Händlern. Heute, im November 2023, sind es stolze 32 Mieter, die ihre Angebote hier präsentieren. “Für uns ist das Projekt Innenstadtlabor Homburg ein wichtiges Projekt. Es ist das Vehikel, das uns helfen soll, unsere Ziele zu erreichen. Wir wollen die nachhaltige Stärkung des Images der Stadt Homburg als Einkaufsstandort und Treffpunkt voranbringen”, so formuliert es Manfred Rippel, hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Homburg.

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Manfred Rippel bei seiner Rede im Concept Store Homburg – Foto: Stephan Bonaventura

In der Tat hat der Concept Store seit Eröffnung eindrucksvoll gezeigt, dass man in diesem Punkt das Thema Innenstadtentwicklung richtig angegangen ist. Nicht nur hat sich die Händlerpalette vergrößert, auch der Besuchertraffic und der Benefit für die Gewerbetreibenden ist stetig gestiegen. Dagmar Pfeiffer, Amtsleiterin für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, ist stolz auf das Erreichte: “Es ist eigentlich jetzt so, wie ich mir das gewünscht habe.”

Dass genau dies ausreichend gefeiert werden musste, stand außer Frage. Und so kamen am letzten Freitag und Samstag Freunde, Kunden, Händler, Politiker und Unterstützer zusammen, um eine richtig schöne Zeit zu verbringen und um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Unter dem Motto „Sternstunden“ lud der Concept Store anlässlich seines ersten Geburtstags zu zwei Aktionstagen ein und zeigte eindrucksvoll, was er zu bieten hat. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf regionalen Produkten, Produzenten, Künstlern und Handwerkern. Diese bieten hier ein Sortiment an, das man sonst nur selten findet, schon gar nicht gemeinsam auf solch “kleinem” Raum.

Foto: Stephan Bonaventura

Axel Ulmcke, Beauftragter der Stadt Homburg für das Stadtmarketing, ließ das vergangene Jahr kurz Revue passieren: “Die Bürger von Homburg haben dieses Konzept der bunten Vielfalt verstanden und auch angenommen. Ich war heute Morgen schon mal hier und es war wirklich Betrieb und ich finde das auch ganz toll. Jeder findet für jeden etwas. Ich finde das klasse. So hoffe ich, dass wir in einem Jahr wieder hier stehen und den Fortbestand feiern können.”

Was Ulmcke hier ansprach, ist bei aller Freude über das Erreichte der bittere Beigeschmack an der Erfolgsstory, denn alles basiert auf der aktuell vorliegenden Förderung. Die große Frage, die sich stellt, ist: Wie geht es weiter, wenn die Mittel verbraucht sind? Lange ist es nicht mehr hin, im Juni 2024 läuft der Geldfluss aus. Wie könnte ein künftiges Konzept aussehen? Dazu Dagmar Pfeiffer: “Wir machen uns viele Gedanken, wie es nach Juni weitergeht, wenn die Förderung ausläuft und die Stadt auch definitiv den Mietvertrag nicht verlängern wird. Deshalb sind wir auch heute schon mit Interessenten oder auch mit Teilnehmern im Gespräch und versuchen so einen Betreiber auf die Zielgerade zu bringen, der dann, sobald wir aussteigen, den Laden weiterführen wird.” Dies könnte sowohl ein Hauptbetreiber sein, als auch eine BGB-Gesellschaft, die sich das Risiko teilt.

Wichtig wäre eigentlich nur, dass es überhaupt weitergeht. Mit all seinem Potenzial, ist der Concept Store im Homburger Talzentrum wahrlich ein gewerbliches Prachtstück, das genau an den richtigen Punkten ansetzt und in den letzten Monaten gezeigt hat, dass das Konzept funktioniert und auch angenommen wird.

Alle Bilder vom Jubiläum im Concept Store Homburg:

Fotos: Stephan Bonaventura

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