Foto: Rosemarie Kappler
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Es fehlte zunächst an Absperrungen, die Polizei war nicht pünktlich vor Ort und der Wagen des Prinzenpaares hatte Startschwierigkeiten. Doch als die Verspätungsfrist verstrichen war, kamen die Schaulustigen voll auf ihre Kosten. Nach zwei Jahren Pause lockte wieder ein Fastnachtsumzug „die Leid uff die Gass“.

Im Reigen der vier Dutzend saarländischen Umzüge am Sonntag nahm Bexbach sicherlich einen vorderen Platz ein, was die Zuschauerzahl betrifft. Seitens der Stadtverwaltung schätzte Fachbereichsleiter Volker Wagner: „Ich glaube, das sind deutlich mehr als 2021.“ Das Wetter spielte mit und es zeigte sich sogar minutenweise die Sonne. Den Kreisel in der Bahnhofstraße hatte der MGM-Elferratspräsident Patrick Weber zu seiner Bühne gemacht, von der herab er den Zug kommentierte und Infos zu den teilnehmenden Gruppen gab. Ihm zur Seite standen Bürgermeister Christian Prech mit seiner bewährten Cash-Gun, der Beigeordnete Thorsten Müller und Ortsvorsteher Rolf Ballweber.

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Die Gruppen hatten nach der City-Umgestaltung nun zum dritten Mal in der Susannastraße formiert, tanzten, sangen, johlten und musizierten sich durch die Post- und Bahnhofstraße, zwängten sich durch die Schwalbengasse und vermischten sich zuletzt mit der imposanten Bürgerschar auf dem Aloys-Nesseler-Platz zu einem riesigen bunten Haufen. Keine Frage: Den Bexbachern hat ihre Straßenfastnacht gefehlt, viel galt es jetzt nachzuholen mit Alleh-Hopp und Di-La-Hei. Die teilnehmenden Gruppen ließen sich nicht lumpen, warfen großzügig mit Konfetti und Süßigkeiten um sich, und verteilten literweise Alkoholisches, was die Stimmung befeuerte. Nach dem Rathaussturm am Fetten Donnerstag war es die zweite große Straßenschlacht der Bexbacher Jecken, die sie glorreich bestanden. Schätzen ließ sich die Zahl der Schaulustigen kaum, die die Straßen flankierten. Als sich die Scharen später auf dem Aloys-Nesseler-Platz sammelten war dieser jedenfalls von der Rathausstraße bis hin zum Brunnenplatz dicht zugestanden.

Foto: Rosemarie Kappler

Was den Zug auszeichnete, war wieder einmal der geniale Mix aus diesmal 15 Musik- und Kostümtruppen, Garden, Prinzenpaar und exotischen Gestalten und Tänzern. Überwiegend waren es Bexbacher Gruppen. Blätsch, MGM, TV Oberbexbach und die Hebammenpraxis Mamilu steuerten Fahrzeuge bei. Die Limbacher Dorfmusik „Hacke“ sorgte vorne und die Musikfreunde Münchwies am Zugende für eine stimmungsvolle „Bloasn“. „Samba Total“ aus Marpingen und die Zumba-Gruppe der TV Oberbexbach waren mit ihren Tänzen wieder ein echter Hingucker. Seit Jahren gehören als Eyecatcher bei den Laufgruppen auch die Kasbruch Hexen zum Bexbacher Fastnachtszug dazu.

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Mit Fantasie und Humor, mit Kreativität und prächtiger Laune hatten das Seniorenheim Höcherberg, die JSG Bexbach, Imperial Navy, der Katholische Kindergarten Oberbexbach, die städtischen Kindergärten Niederbexbach und Oberbexbach die Tennisabteilung des TV Bexbach, der SV 1920 Höchen und die Fortuna Bexbach fantastische Laufgruppen zusammengestellt, die von einer Jury begutachtet wurden. Auch wenn die Polizei an der Spitze des Zuges keck und gutgelaunt ihr Allehhopp über den Fahrzeuglautsprecher absetzte, so half es doch nichts: Das strenge Reglement sah vor, dass die Beamten unbewertet blieben.

Stundenlange Ausgelassenheit am Ende einer fastnachtlichen Zwangspause. Das Gemeinschaftsgefühl der Bexbacher wurde am Sonntag spürbar wieder belebt und die Lust zum Feiern ließ die Menge noch lange in der City verweilen.

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