Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert die Landesregierung auf, zeitnah ein Corona-Schutzkonzept für die Schulen im Herbst und Winter vorzulegen. „In vier Wochen sind bereits Herbstferien und die Schulen brauchen ja Zeit, um ein solches Konzept vorzubereiten“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol.
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„Es muss ja jedem klar sein, dass eine Stoßlüftung über mehrere Minuten mindestens nach jeder Unterrichtsstunde durch vollständig geöffnete Fenster, wie es im aktuellen Muster-Hygieneplan des Landes heißt, bei Minusgraden kaum durchsetzbar sein wird. Und Unterricht im Freien ist im Dezember und Januar erst Recht nicht machbar. Es wäre deshalb auch sinnvoll, wenn die Landesregierung Mindestabstände in den Klassenräumen zumindest schrittweise sicherstellen würde, durch kleinere Klassen und Investitionen in marode Schulgebäude. Auch der Einbau moderner Lüftungsanlagen in den Schulen wäre ein Fortschritt.“
Die Landesregierung müsse auch ihre Kommunikation mit den Eltern im Falle von positiven Corona-Tests an Schulen besser mit den Landkreisen abstimmen. Auslöser ist der Fall des Lebacher Geschwister-Scholl-Gymnasiums, wo das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis „Elternteilen und Angehörigen der Betroffenen, die zum Beispiel in den Berufsgruppen Krankenhaus, Kindergarten, Schule, Pflegeheim, etc.“ arbeiten, geraten hat, sich bis zum Ergebnis der ersten Testung in freiwillige Quarantäne zu begeben, während das Bildungsministerium allen betroffenen Eltern, ganz unabhängig vom ausgeübten Beruf, empfahl, sich in Quarantäne zu begeben.
Barbara Spaniol: „Wenn zwei sehr unterschiedliche Schreiben zweier Stellen in Umlauf sind, sorgt das bei den betroffenen Familien natürlich für Verwirrung und schürt Ängste. Da leider in nächster Zeit immer wieder mit positiven Corona-Tests an Schulen zu rechnen ist, muss sich die Landesregierung hier mit den Kreisen abstimmen und ein einheitliches Vorgehen beschließen.“