Große Erleichterung beim FC Homburg am Freitagabend nach dem Abpfiff der Regionalligapartie im Ahorn-Sportcamp Dreieich.
Mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg beim Schlusslicht Eintracht Frankfurt II holte sich der FCH im fünften Saisonspiel endlich den ersten Sieg in der noch jungen Saison der Regionalliga Südwest. Trainer Danny Schwarz war es dann auch egal, dass auch diese Partie spielerisch kaum den Ansprüchen seines FC Homburg entsprechen konnte: “Wichtig war allein, dass wir endlich drei Punkte holten konnten. Es war eine zähe Angelegenheit und am Ende schon ein etwas glücklicher Sieg für uns.” Mart Ristl hatte in der 39. Minute aus 20 Metern für den Siegtreffer gesorgt. Ein glücklicher Treffer, denn Frankfurts U21-Torhüter Nilas Ramming sah beim Schuss hoch unter die Latte mehr als unglücklich aus.
Den besseren Start in diese Freitagabendpartie vor 900 Zuschauern hatten die Gäste aus dem Saarland, bei denen Trainer Danny Schwarz auf Manuel Kober in der Innenverteidigung gegenüber dem letzten Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel verzichtete. Für ihn durfte Michael Heilig wieder in die Viererabwehrkette. Im Mittelfeld kam Maximilian Jansen für Dominic Noa Schmidt von Beginn an zum Einsatz. Patrick Weihrauch (3.) prüfte aus 20 Metern Frankfurts Keeper Ramming, der aber danach wie sein Homburger Kollege Tom Kretzschmar nicht mehr ernsthaft geprüft wurde.
Das Spielgeschehen verlagerte sich im Mittelfeld. Beiden Mannschaften fiel im Offensivspiel nicht viel ein. Fehlpässe, behäbiger und einfallsloser Spielaufbau bei Frankfurt und Homburg, kurz gesagt, man sah klar, weshalb beide Mannschaften vor dem Spiel noch ohne Sieg waren. Langeweile pur also im Ahorn-Sport-Camp. In der 39. Minute aber immerhin der zweite Torschuss des FC Homburg in diesem Spiel: Mart Ristl zog aus 20 Metern den Ball hoch unter die Latte ab. Der Ball flatterte etwas, war aber für Frankfurt Torhüter Nils Ramming nicht unhaltbar. Ramming griff daneben. Der FC Homburg führte mit 1:0, während sich der Frankfurter Keeper die Hände vors Gesicht hielt. Ein ärgerlicher Fehlgriff, das wusste sofort auch der erst 17-jährige junge Schwede. Nur eine Minute später verpasste Leon Petö eine Hereingabe von Patrick Weihrauch knapp das mögliche 2:0. Auf der Gegenseite landete kurz vor der Pause der Ball zum zweiten Mal im Homburger Tor. Wie in der 8. Minute beim Schuss von Anas Alaoui entschied das Schiedsrichtergespann erneut auf Abseits.
Trainer Danny Schwarz erklärte später zur zweiten Halbzeit: “Da kam mir dann doch einfach zu wenig!” Oder anders ausgedrückt, seine Mannschaft hatte in der Offensive noch weniger zu bieten, als in der mehr als überschaubaren ersten Spielhälfte. Auch von der Eintracht Frankfurt II kam zu wenig, trotz leichter optischer Überlegenheit, um die Homburger Pausenführung zu gefährden. Allein ein Knaller ans Lattenkreuz (69.) von Phinees Bonianga, der sich auf der linken Seite freigelaufen hatte, war die einzige brenzliche Situation für den FC Homburg. Der eingewechselte Homburger Amar Suljic traf aus 40 Metern mit einem Aufsetzer die Latte (77.) des Frankfurter Tors. Ramming sah auch hier nicht gut aus, stand zu weit vor seinem Kasten. Sechs Minuten zuvor hatte Ivan Werner im Tor des FC Homburg Tom Ketzschmar Platz gemacht. Stammtorwart Kretzschmar hatte sich bei einem Zusammenprall mit einem Frankfurter an der Schulter verletzt. Minutenlang wurde er behandelt. Aufgrund einer Nervenreizung wurde die rechte Hand des Homburger Keepers taub. Ein Weitermachen unmöglich. Wie lange er ausfällt, ist ungewiss. “Wir müssen die nächsten Tage abwarten”, erklärte dazu FCH-Mannschaftsarzt Dr. Peter Junkes.
In den Schlussminuten dann etwas Glück für den FCH, denn sowohl Michael Heilig, als auch Björn Kirchhof schubsten jeweils den Frankfurter Kaan Inanoglu im Strafraum, der dann zu Fall kam. Für Schiedsrichter Mark Heiker war dies aber zu wenig, um auf Strafstoß für die Eintracht zu entscheiden. Ersatzkeeper Werner wurde nicht mehr ernsthaft geprüft.
Erleichterung pur beim FC Homburg und auch bei Torschützen Mart Risl nach dem Abpfiff: “Es war eine Steigerung gegenüber den ersten Spielen zu sehen. Wir haben alles gezeigt, um endlich den ersten Sieg zu holen”, so Mannschaftskapitän Ristl. “Spielerisch geht da natürlich noch viel mehr, das ist klar. Wichtig allein war, dass wir endlich ein Erfolgserlebnis hatten.” Danny Schwarz war mit Einsatz und Kampfbereitschaft seiner Spieler mehr als einverstanden: “In der Defensive hatten wir fast nichts zugelassen. In der Offensive müssen wir uns noch steigern, das war mir dann doch besonders in der zweiten Spielhälfte zu wenig, was wir hier zeigten.” Die drei Punkte seien extrem wichtig gewesen, sei es ihm dann auch fast egal gewesen, wie sie zustande kamen.
Mart Ristl und Trainer hoffen auf Leistungssteigerungen in den kommenden Wochen, um in der Tabelle weiter nach oben zu kommen. “Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge auf dem Terminkalender. Da müssen Siege her”, so Ristl. Den ersten Heimsieg der Saison erhoffen sich die Grün-Weißen bereits am kommenden Freitag, wenn ab 19 Uhr im heimischen Waldstadion der neu formierte Drittligaabsteiger SC Freiburg II zu Gast ist. Am darauffolgenden 7. Spieltag empfängt der FC Homburg dann den Aufsteiger FC Villingen.
FC Homburg: Kretzschmar (71. Werner) – Steinhart, Kirchhoff, Heilig, Littmann – Petö (58. Mendler), Ristl, Jansen (86. Schmidt), Weihrauch – Hummel (70. Suljic), Collmann (70. Nischalke)
Tor: 0:1 Ristl (39.)
Schiedsrichter: Marc Hecker
Zuschauer: 900
gelbe Karten: Kolbe / Nischalke, Kirchhoff, Suljic
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Homburgs Mannschaftskapitän und Torschütze zum 1:0-Siegtreffer Mart Ristl (links) klärt den Ball gegenüber dem Frankfurter Daniel Starodid. Foto: Markus Hagen
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Jacob Collmann (links) kommt nicht so richtig an den Ball. Der FCH-Stürmer wartet weiter noch auf sein erstes Tor im Trikot der Grün-Weißen. Foto: Hagen
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Leon Petö (vorne rechts) hatte kurz nach der 1:0-Führung durch Mart Ristl die Chance zum 2:0. Foto: Hagen