Kinder und Jugendliche gehören zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie. Deshalb begrüßt die Arbeitskammer des Saarlandes (AK), dass sich der saarländische Landtag in seiner viertägigen Anhörung unter anderem mit der Situation der Kinder und Jugendlichen im Saarland beschäftigt.

„Gerade in der Pandemie spielen die Interessen der Kinder und Jugendlichen eine untergeordnete Rolle. Das muss sich jetzt ändern – die Belange von Kindern und Jugendlichen gehören in den Fokus. Es geht um ihre Zukunft, aber auch um unsere Gesellschaft insgesamt“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. „Wir alle können es uns nicht leisten, eine ganze Generation nicht ausreichend zu berücksichtigen. Was es jetzt braucht, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen, muss diskutiert und entwickelt werden und das mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam.“

Der Ansatz des aktuell beschlossenen zwei Milliarden Euro-Paketes für Kinder und Jugendliche gehe laut AK in die richtige Richtung: Damit sollen Nachhilfe und Förderprogramme sowie soziale Projekte und Ferienfahrten gefördert werden. Nicht ausreichend sei allerdings das vorgesehene Volumen mit 100 Euro pro Kind und die einmalige Förderung. „Wichtiger als den versäumten Lernstoff in kurzer Zeit nachzuholen, sind jetzt nachhaltige pädagogische und psychologische Hilfen, die niedrigschwellig und kostenlos angeboten werden“, so Otto.

Bundesweit verlassen 100.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss – so ein Ergebnis des Deutschen Kinder- und Jugend(hilfe)monitor 2021“. „Deswegen kann es jetzt nicht nur um das Aufholen von schulischen Defiziten gehen. Es muss es jetzt auch alles darangesetzt werden, junge Menschen auf dem Weg in eine Ausbildung zu unterstützen“, fordert Otto.

Im Saarland werde es besonders darauf ankommen, dass die Mittel nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerichtet ausgeschüttet und mit nachhaltigen Hilfestrukturen verzahnt würden. Notwendig sei deshalb zügig ein Kinder- und Jugendgipfel, bei dem ressortübergreifend die Auswirkungen der Corona-Pandemie für junge Menschen analysiert und daraus konkrete Konsequenzen gezogen werden.

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