Foto: Ministerium für Bildung und Kultur (MBK)

In der Corona-Krise zeichnen sich bei vielen Schüler*innen wachsende Förderbedarfe ab, die von den Schulen allein kaum bewältigt werden können. Sie sind dabei auch auf starke außerschulische Partner angewiesen. Diesem Grundsatz folgend, hat die Agentur für Lernförderung bei der Volkshochschule (vhs) im Regionalverband Saarbrücken neue Konzepte entwickelt – darunter Förderangebote für das Kernfach Deutsch und Sommer-Intensivkurse für Fremdsprachen oder Mathematik. Bei einem gemeinsamen Termin mit Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und vhs-Direktorin Dr. Carolin Lehberger an der Gemeinschaftsschule Rastbachtal betonte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot die Bedeutung zusätzlicher Förderung und außerschulischer Netzwerke.

„Die Einschränkungen im Schulbetrieb treffen viele Kinder und Jugendliche – gerade aus benachteiligten Verhältnissen – hart. Wir beobachten nicht nur wachsende Lerndefizite, sondern auch emotionale Belastungen und den Rückzug von Kindern und Jugendlichen. Umso wichtiger sind zusätzliche Förderangebote unter dem Dach der Schulen und die Zusammenarbeit auch mit außerschulischen Partnern. Die Angebote der Volkshochschule im Regionalverband Saarbrücken und der Agentur für Lernförderung sind hier vorbildlich“, erklärt Streichert-Clivot. „Mit der bei der Volkshochschule angesiedelten Agentur für Lernförderung haben wir ein effizientes Modell auf den Weg gebracht, um den Nachhilfe-Unterricht direkt an den Schulen umzusetzen. Es ist auch eine soziale Frage, wie unsere Volkshochschule mit ihrem umfangreichen Bildungsangebot dazu beitragen kann, die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Wir haben bereits Strukturen, auf die vor Ort an den Schulen unkompliziert aufgebaut werden kann“, ergänzt Peter Gillo.

Die Agentur für Lernförderung organisiert Förderunterricht in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch für insgesamt über 800 Schüler*innen an derzeit 13 Gemeinschaftsschulen, einer Grundschule sowie zwei Berufsbildungszentren im Regionalverband. Für Familien, die Leistungen des Jobcenters oder Sozialamtes oder Kinderzuschlag bekommen, ist diese Lernförderung kostenlos. Eltern, die keine Sozialleistungen beziehen, zahlen einen Eigenanteil von 40 Euro pro Monat und Fach. Über 100 Dozent*innen geben Nachhilfe in mehr als 150 Kursen, bestehend aus Gruppen von drei bis sechs Schüler*innen. Die Nachhilfe findet im Anschluss an den Unterricht statt. vhs-Direktorin Dr. Carolin Lehberger: „Wir können als Volkshochschule mit unseren Dozentinnen und Dozenten aus dem Pool der Agentur für Lernförderung Kurse anbieten und diese gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Klassenstufen inhaltlich und methodisch-didaktisch konzipieren. Ziel ist es, Lerninhalte zu wiederholen und zu festigen, um wieder Anschluss an den aktuellen Unterrichtsstoff zu finden.“

Angebot für das Fach Deutsch an Schulen, Klassenstufe 1 bis 10:

Im Hinblick auf die pandemiebedingt schwierige Lernsituation vieler Schülerinnen und Schüler gerade auch im Kernfach Deutsch wird die Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken in enger Abstimmung mit den interessierten Schulen eine Reihe von Unterrichtsangeboten unterbreiten, mit denen die Lerninhalte der jeweiligen Klassen wiederholt, vertieft und gefestigt werden. Dieser Ergänzungs- und Stützunterricht erfolgt durch qualifizierte Lehrkräfte und wird zeitlich flexibel gestaltet: Lernangebote unterrichtsbegleitend am Nachmittag (zweimal wöchentlich jeweils zwei bis drei Unterrichtseinheiten) neben wöchentlichen bzw. zweiwöchentlichen Intensivkursen mit 20 bzw. 40 Unterrichtseinheiten in den Schulferien. Die maximale Gruppengröße liegt bei allen Angeboten bei zehn Schüler*innen.

Angebot für Sommer-Intensivkurse in Mathematik sowie Sommersprachschulen Französisch und Englisch:

Gerade im Matheunterricht ist ein Onlineunterricht herausfordernd und ein Erklären schwierig. Die Angst vor einem Versagen in Mathematik ist groß. Deshalb bietet die vhs den Schulen Sommer-Intensivkurse in Mathematik an. Mit den Feriensprachkursen trainiert die vhs die mündliche Ausdrucksfähigkeit und hilft, Grammatik zu verstehen, Vokabeln zu lernen und Aussprache zu üben. Und das in didaktisch sehr kreativer Form, unterrichtet von ausgebildeten Fremdsprachendozentinnen und -dozenten und überwiegend Muttersprachlern. Denkbar wären Französisch-Auffrischungskurse A2/B1, B2/C1; Englischkurse für Schüler*innen der Klassen 6 und 7 oder B2/C1 oder Kompaktkurse für Schüler*innen der Kurse 11 und 12. Diese Kurse auf B2/C1-Niveau könnten gezielt zur Vorbereitung auf das Abiturjahr inhaltlich und methodisch-didaktisch erweitert werden, um dem derzeitigen Bedürfnis vieler Schüler*innen gerecht zu werden.

 

Das Foto im Anhang kann für die Berichterstattung lizenz- und honorarfrei verwendet werden. Bildnachweis: Ministerium für Bildung und Kultur (MBK)

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