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Gerade während des Corona-Lockdowns haben Unternehmen vermehrt auf Homeoffice gesetzt, um die Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten und  Infektionsketten zu unterbrechen. Doch der abrupte Wechsel hin zur Arbeit von zuhause aus verdeutlichte die Missstände digitaler Arbeit in Deutschland.

Pascal Ahrweiler (SPD)
Quelle: www.spd-saar.de

Pascal Arweiler, stellvertretender Landesvorsitzender der Saar-SPD: „Der Blick in die Statistik beweist, dass Deutschland das Potenzial von Homeoffice nicht nutzt. In Deutschland arbeiten weitaus weniger Erwerbstätige gewöhnlich oder manchmal von zuhause aus, als es EU-weit durchschnittlich der Fall ist. Für den wirtschaftlichen Motor der EU ist das ein Armutszeugnis. Wenn wir bei der digitalen Transformation nicht den Anschluss verlieren wollen, müssen wir diesen Missstand dringend beheben und einen Rechtsanspruch auf Homeoffice schaffen.“

Die Saar-SPD begrüßt daher die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil,  einen entsprechenden Gesetzentwurf noch im Herbst dieses Jahres vorzulegen. Bestätigt wird dies durch eine aktuelle Umfrage der Arbeitskammer des Saarlandes. Demnach wünschen sich 69 Prozent der Beschäftigten und knapp die Hälfte der Arbeitergeber, dass nach der Krise mehr Möglichkeiten zum Homeoffice bestehen. Bislang fehlen entsprechende Regelungen für gute Arbeit im Homeoffice und ein Recht auf Nichterreichbarkeit.

„Wir müssen es schaffen, dass alle Beschäftigten künftig die Möglichkeit haben, einen Antrag auf Homeoffice bei ihrem Arbeitgeber zu stellen. Damit dies gelingt, müssen objektive Kriterien, zum Beispiel ob die Tätigkeit ins Homeoffice übertragbar ist oder die technischen Möglichkeiten bestehen, geschaffen werden, damit ein Antrag bewilligt werden kann. Damit es zu keinen Benachteiligungen kommt und gleiche Arbeitsbedingungen gegeben sind, muss der Arbeitgeber grundsätzlich die Grundausstattung finanzieren und die Arbeitnehmervertreter beteiligen.

Außerdem darf es durch Homeoffice nicht zu einem fließenden Übergang zwischen Arbeit und Privatleben kommen. Ein Recht auf Nichterreichbarkeit ist unabdingbar. Damit Vorurteile abgebaut werden und Arbeitgeber beziehungsweise Arbeitnehmer mehr Erfahrungen mit dieser Arbeitsform sammeln, wäre auch eine Homeoffice-Probezeit mit einem verbindlichen Rückkehrrecht vorstellbar. Es gibt also genügend Möglichkeiten, wir müssen der digitalen Transformation nur mit Mut und Neugier begegnen.“

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