HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Nachdem sich CDU und SPD bei der heutigen Landtagssitzung erneut geweigert haben, über Rettungsmöglichkeiten für den Botanischen Garten auch nur nachzudenken, erklärt Barbara Spaniol:
„Diese sture Weigerung ist ein unsäglicher Fall von Kulturlosigkeit. CDU und SPD machen es sich zu einfach, wenn sie die Verantwortung für Schließung und mögliche Wiederbelebung des einzigen Botanischen Gartens in unserem Land immer nur bei der Universität abladen wollen. Es waren schließlich CDU und SPD, die mit ihrer Mehrheit im Landtag die Mittel für die Uni so brutal zusammengestrichen haben, dass die Uni daraufhin regelrecht zur Schließung gezwungen wurde. Dabei wird mit der Schließung des Gartens das Saarland nicht gerettet. Es geht hier um 50 Cent pro Saarländer pro Jahr. Im Übrigen wurden die Pflanzen letztlich aus Steuermitteln angeschafft und daher geht ihr Schicksal das Land durchaus etwas an. Vor allem aber ist die Schließung des Botanischen Gartens ein schwerer Schlag für die Bildung im Land. Denn unbestritten hatte der wissenschaftliche Lehr-, Schau- und Erlebnisgarten eine große Bedeutung für die Umwelt- und Naturbildung im Saarland, unzählige Schulklassen haben dort die faszinierende Vielfalt der Pflanzenwelt erleben können. Wir wollen nicht, dass die wichtige Umweltbildung nur noch den Saarländerinnen und Saarländern ermöglicht wird, deren Geldbeutel groß genug ist, um sich Fahrten zum Botanischen Garten in Frankfurt leisten zu können. Und die Wissenschaftsministerin hat nicht verstanden, dass der Nationalpark Hunsrück-Hochwald zwar eine sinnvolle Einrichtung ist, einen Botanischen Garten aber nicht ersetzen kann. Im Botanischen Garten gab es rund 2200 Pflanzenarten, im gesamten restlichen Saarland in freier Natur dagegen nur 1300. Gerade eine Wissenschaftsministerin sollte besser im Thema sein, wenn sie die Schließung einer solchen Einrichtung verteidigt.“
DIE LINKE hatte den Antrag gestellt, die Infrastruktur des Botanischen Gartens zu sichern, damit er ohne Besucherverkehr in einem „Dornröschenschlaf“ ruhen kann und in der Zwischenzeit solide an einem Neustart gearbeitet und Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden können. Während des Dornröschenschlafes hätten die Kosten um die Hälfte gesenkt werden können, ohne dass die Chancen für eine Wiederbelebung verbaut worden wären.
Link zum Antrag der Linksfraktion:
https://www.landtag-saar.de/Drucksache/Ag15_1786.pdf

 

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