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Die saarländischen Schulen sollen im Regelbetrieb in das kommende Schuljahr 2020/21 starten. Zum aktuellen Stand der Planungen berichtete Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot heute vor der Landespressekonferenz. Streichert-Clivot hatte im Ministerrat der Landesregierung bereits am 9. Juni deutlich gemacht, im Interesse von Kindern, Jugendlichen und Familien nach den Sommerferien in den Regelbetrieb an den Schulen einsteigen zu wollen.

Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot.
Foto: Christian Hell / Ministerium für Bildung und Kultur

„Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Bildung. Als Land stehen wir in der Verantwortung, dieses Recht auch einzulösen. Wir haben die Schulen am 13. März vorübergehend geschlossen, um die Verbreitung des Coronavirus‘ einzudämmen und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems zu verhindern. Beide Ziele haben wir erreicht. Die Corona-Krise gefährdet die Bildungsgerechtigkeit im Land und erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit – das ist offensichtlich. Sie wird aber auch eine Krise der Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen, dafür gibt es immer mehr Hinweise. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen. Schule ist viel mehr als nur Lernort, Schule ist Lebensort. All das zeigt uns die Corona-Krise tagtäglich.”

Die Wiederaufnahme des Regelbetriebs ist deshalb absolut im Interesse von Kindern, Jugendlichen und Familien. Wichtig ist dabei, dass es um einen Regelbetrieb geht, der unter Pandemie-Bedingungen organisiert wird. Gewisse Einschränkungen wird es also auch nach den Ferien noch geben müssen. Grundvoraussetzung für diesen Regelbetrieb ist, dass sich das Infektionsgeschehen weiter günstig entwickelt und die Zahlen der Infektionserkrankungen niedrig bleiben. Davon geht die Landesregierung und die Kultusministerkonferenz aktuell aus.

Pädagogisch wird es darum gehen, Lerninhalte, die jetzt zu kurz gekommen sind, nachzuholen und die derzeitige Corona-Phase aufzuarbeiten. Dabei wurde sich gegen eine Anpassung der Lehrpläne entschieden. Stattdessen wird zu Beginn des neuen Schuljahres festgelegt, welche Lerninhalte für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 sowie der Abiturjahrgänge nicht prüfungsrelevant sein werden.

“Wir planen jetzt, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Den Regelbetrieb werden wir so ausgestalten, dass im Fall einer Corona-Infektion an einer Schule flexible Reaktionen der Gesundheitsämter vor Ort möglich sind. Das heißt, wir organisieren Schule so, dass auch beim Auftreten einer Corona-Infektion in der Schule oder im Umfeld die Schule möglichst nicht geschlossen werden muss. Es geht darum, bestmöglich Planungssicherheit für alle Beteiligten zu ermöglichen. Für den schlimmsten Fall bauen wir aber auch mit der Option eines Rückfalls auf den aktuellen Wechselbetrieb mit Präsenzunterricht und Lernen von zuhause vor. Das ist auch nach dem Dafürhalten der Virologen und Virologinnen, Kinder- sowie der Jugendärztinnen und -ärzte eine dem Infektionsgeschehen angemessene Planung, mit der wir uns im Rahmen der KMK-Beschlüsse bewegen und für die ich die volle Unterstützung der gesamten Landesregierung habe“, erklärt Streichert-Clivot.

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