Die Verwaltungschefs der großen saarländischen Städte Uwe Conradt (Saarbrücken), Jörg Aumann (Neunkirchen), Michael Forster (Homburg) und Peter Demmer (Saarlouis) kritisieren die unabgestimmte Öffnung von Outlet-Centern und Shopping-Malls auf der „grünen Wiese“ in Rheinland-Pfalz und die Sondergenehmigung für IKEA in NRW.
Conradt, Aumann, Forster und Demmer sind sich einig:
„Es darf kein Überbietungswettbewerb zwischen den Bundesländern entstehen. Das ist im wortwörtlichen Sinne zurzeit lebensgefährlich. Im Ergebnis entsteht eine Situation, die sehr schnell unkontrolliert werden kann und zu einer erneuten Schließung führen könnte. Wir müssen auch weiterhin effektiv Menschenansammlungen verhindern, um eine Ausbreitung einzudämmen. Die erzielten Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie dürfen durch unkontrolliertes Handeln nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden.
Eine Öffnung etwa des Outlet-Centers Zweibrücken hätte zudem verheerende Auswirkungen auf unsere Innenstädte. Menschen können einen Euro nur einmal ausgeben. Wenn Rheinland-Pfalz jetzt unabgestimmt und unkontrolliert Shopping-Malls und Outlet-Center öffnet, entsteht auch der Eindruck, man versuche sich damit einen Wettbewerbsvorteil auf Kosten des Saarlandes zu verschaffen.
Es sollte durch die Landesregierung klargestellt werden, dass Outlet-Center-Shopping in Rheinland-Pfalz kein triftiger Grund für Saarländer ist, das Haus zu verlassen. Dies sollte auch durch die Landespolizei kontrolliert werden, denn sonst bekommen wir eine Situation, dass durch das Regulierungsgefälle im Gesundheitsschutz auch der Handel im Saarland zusätzlich geschwächt wird.
Der Vorgang zeigt, dass die 800-Quadratmeter-Regelung allein als Instrument ungeeignet ist, um die Entstehung neuer Infektionsketten zu verhindern. Die Basis jeder Öffnung muss ein funktionsfähiges infektionsschutzrechtliches Sicherheitskonzept sein. Ein solches muss die Steuerung des Zugangs zur Vermeidung von Warteschlangen und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts durch die Anbieter sicherstellen.”
Die Verwaltungschefs fordern die Saarländerinnen und Saarländer auf, in dieser schwierigen Situation ihre Anbieter vor Ort solidarisch zu unterstützen, anstatt sich und ihre Familien durch Neuknüpfung von Infektionsketten zu gefährden. “Corona-Shopping ist gefährlich und ein Spiel mit dem Feuer!”
Habe ich sowie so nicht nötig dort einkaufen zu gehen. Dort bekommt man nur zweitklassige Ware. Ich kaufe nur erstklassige Ware, überwiegend in Saarlouis im Pieper.
Schön dann mach das als ob die Fahrt nach SLS besser wäre . Das mit der Qualität stimmt übrigens auch nicht
Diese Argumente gegen die Öffnung des Outlets sind schwach als ob in den Geschäften eine größere Gefahr wäre als in einem gleich großen Geschäft in Homburg. Der Globus hat auch offen ,soll die Pfalz jetzt den Pfälzern verbieten nach Einöd zu fahren? Ist doch nix anderes .
Das ist wieder Protektionistisch wie jedes Mal wenn es gegen das Outlet Pfui
Ich (Saarländer) persönlich halte nichts von dem Alleingang und den Ausnahmen der Regierung in Rheinland-Pfalz. Ich habe auch nicht vor, ins Outlet nach Zweibrücken zu fahren.
Die Aussagen der Saarländischen (Ober-)Bürgermeister bringen mich jedoch auf die Palme und stellen einen massiven Angriff auf unsere Freiheit und unsere Demokratie dar. Die Herren sollten alle zusammen unverzüglich zurücktreten, denn ich befürchte sie verstehen nicht einmal was sie angerichtet haben.
Die deutsche Bevölkerung erträgt seit Wochen massive und schwere Eingriffe in die Grundrechte. Wohlgemerkt, völlig zu recht. Allerdings wird nun klar, dass die Büchse der Pandorra geöffnet wurde. Die vier Bürgermeister scheinen zu glauben, man könnte den Saarländern verbieten in einem völlig legal geöffneten Geschäft in Rheinland Pfalz einzukaufen. Und das aus rein wirtschaftlichen Interessen, wie es eindeutig aus der Stellungnahme hervorgeht (kann jeden Euro nur einmal ausgeben)
Nochmal, ich halte es für falsch und unverantwortlich, dass das Outlet in Zweibrücken öffnet.
Aber für viel gefährlicher halte ich, dass Politiker offenbar glauben, sie könnten in Zukunft jedesmal, wenn etwas nicht so läuft wie sie es wollen, die Grundrechte der Bürger beschneiden. Ich würde jeden Verantwortlichen mit allen rechtlichen Mitteln zur Rechenschaft ziehen, würde ich auf dem Weg nach Zweibrücken angehalten und mit Strafe belegt oder gar an der Weiterfahrt gehindert.
Das Verhalten der Landesregierung in Rheinland-Pfalz ist unverantwortlich. Das Verhalten der vier saarländischen Bürgermeister ist meiner Meinung nach hochgradig kriminell!