Anlässlich der zurzeit stattfindenden, letzten Saarmesse fordert die Grünen-Landtagsfraktion von der Landesregierung, endlich ein zukunftsfähiges Konzept für das Messe- und Kongresswesen im Saarland vorzulegen. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Hubert Ulrich:
“In diesen Tagen findet die letzte Saarmesse in ihrer bisherigen Form statt. Und trotz mehrfacher Ankündigung in der Vergangenheit hat die Landesregierung noch immer kein Konzept für die Zukunft des Messe- und Kongresswesens im Saarland vorgelegt. Dabei war es ursprünglich ihr erklärtes Ziel, ein solches Konzept bis Ende 2014 auszuarbeiten. Doch heute wissen wir: Außer der Idee, künftig kleinere Messen in Kombination mit Fachkongressen zu veranstalten, steht rein gar nichts fest.
Im Februar 2015 hatte die Landesregierung im Wirtschaftsausschuss des Landtags noch erklärt, ein neues Konzept sei bereits in Arbeit und solle zügig regierungsintern abgestimmt werden. Im Oktober 2015 hieß es dann, man werde vor dem Jahr 2017 keine Entscheidung treffen und wolle für die defizitären Gesellschaften Saarmesse und CCS einen gemeinsamen Geschäftsführer einsetzen. Doch auch dieser wurde bis heute nicht gefunden.
Die Landesregierung betreibt hier unserer Auffassung nach eine reine Verzögerungstaktik, um davon abzulenken, dass sie das Thema Zukunft des Messe- und Kongresswesens im Saarland bisher sträflich vernachlässigt hat. Diese nicht enden wollende Hängepartie geht zulasten der Landeshauptstadt Saarbrücken und letztlich auch zulasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Denn sowohl die Messegesellschaft als auch die Landesgesellschaft CCS fahren jährlich Defizite in Millionenhöhe ein.
Außerdem sind bereits 350.000 Euro in die Erstellung eines Gutachtens für ein gemeinsames Messe- und Kongresswesen in Saarbrücken geflossen. Welche weiteren Kosten, zum Beispiel durch die Bestellung eines Geschäftsführers entstehen werden, hat die Landesregierung bislang noch nicht einmal beziffert. Wir fordern von ihr, endlich ein zukunftsfähiges Konzept vorzulegen, um das Saarland als attraktiven Messestandort zu etablieren. Die Zeitnot ist akut, da auch Aussteller schnellstmöglich Gewissheit darüber haben müssen, in welcher Form und wo im kommenden Jahr Messeveranstaltungen im Saarland stattfinden werden.”
