Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b an der Gemeinschaftsschule Limbach setzten mit Physiklehrer Alexander Beer Bausätze für faire Computermäuse vom Verein Nager IT zusammen. Initiiert und begleitet wurde das Projekt von Peter Weichardt, Fachpromotor Fairer Handel von der Fairtrade Initiative Saarland. Landrat Dr. Theophil Gallo unterstützt diese Initiative und erwarb 20 faire Computermäuse für die Kreisverwaltung.
Die Gemeinschaftsschule Limbach beteiligt sich seit Jahren erfolgreich am Schulwettbewerb und –programm EWAplus“ und wurde mehrfach als „Faire Schulklasse – Klasse des Fairen Handels“ prämiert. In einem mehrtägigen Projektunterricht haben die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b mit Physiklehrer Alexander Beer faire Computermäuse des Vereins zusammengebaut und –gelötet. In Ergänzung sensibilisierten Lena Becker und Verena Kaiser mit Fachpromotor Fairer Handel Peter Weichardt die Klassen zum Thema Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in der Elektronikindustrie und faire Alternativen wie die faire Computermaus. Landrat Dr. Theophil Gallo unterstützt diese Initiative und erwarb 20 faire Computermäuse für die Kreisverwaltung.
Angedacht ist, die fairen Computermäuse bei den Auszubildenden einzusetzen, damit sie diese bei ihrem Wechsel von Ausbildungsplatz zu Ausbildungsplatz in die Fachbereiche mitnehmen und so die Idee der alternativen Computermäuse weitertragen. „Hinter der Maus steht der gemeinnützige Verein , der die “fairste Computermaus der Welt” entwickelt hat und deutschlandweit anbietet. Wie komplex die Lieferkette ist, zeigt eine vom Verein öffentlich bereitgestellte Grafik der Bauteile mit Infos zu den Arbeitsbedingungen der Lieferanten. Mäuse werden auch vom Öffentlichen Dienst gekauft, die Polizei in Niedersachsen hat 19.000 abgenommen“, erläutert Peter Weichardt und Alexander Beer informiert: „Sie versuchen alles aus fairen und nachhaltigen Quellen zu bekommen. Beispielsweise ist das Drehrad aus Holz. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Hintergründe zum Fairen Handel, gerechter Entlohnung und die Bedeutung der Zertifizierungen, wie und wo man Waren aus Fairem Handel erkennt und kaufen kann.“ Für Schüler Luca Jakob ist von Bedeutung, dass überhaupt Waren aus Fairem Handel angeboten und auch gekauft werden. „Das Projekt zeigt, wieviele prekäre Rohstoffe und Arbeitsgänge benötigt werden“, ergänzt Eva Schwerdtfeger als Leiterin der Koordinierungsstelle Umwelt und Gesundheit beim Gesundheitsamt zuständig für das EWAplus-Programm. Das Projekt ist auch eine Chance, sich mit Technik zu befassen. Schüler Daniel Deitche interessiert die Technik und das Innenleben der „Maus“. „Da steckt viel Arbeit drin. Wir brauchen fürs Zusammenbauen und Löten einer Computermaus sechs Stunden. Es ist nicht gut, immer das Billigste zu kaufen“, legt Schülerin Maxima Guckert dar.
„Mit etwas Werthaltigem, was man selbst gebaut hat, geht man auch anders um. Für Wert- und Nachhaltigkeit stehen wir mit unserer UNESCO-Biosphäre Bliesgau. Die aktuelle Lage zeigt auch, wie abhängig wir uns von Billigprodukten aus China machen. Eine betriebswirtschaftlich schwarze Zahl ist zwar gewünscht, aber der Vorteil des Einen ist die Last des Anderen“, macht Landrat Dr. Theophil Gallo deutlich. „Der Faire Handel wirbt für die Produzenten und deren Produkte. Wir kriegen eine Gemüsekiste vom Bauern. Das ist abwechslungsreich, aus der Region und oft eine Entdeckung, und sie braucht keine langen Transportwege“, berichtet Schülerin Lilli Rotering. „Die faire Computermaus ist ein innovatives Nachhaltigkeitsprojekt. Die Schüler tragen das auch weiter in die Familien und sensibilisieren für ein wichtiges Thema. Es freut mich, wie scheinbar kleine Dinge ihre Wirkung zeigen“, dankt Dr. Theophil Gallo den Schülerinnen und Schülern und Projektverantwortlichen mit einem Jahrbuch und einem Schokoriegel aus Fairem Handel. „Es gibt Computermäuse für sechs Euro. Ein Bausatz liegt bei 20 Euro, der Preis für eine faire Computermaus im Verkauf bei 33 Euro. Bisher wurden 45 Computermäuse zusammengebaut. Wir freuen uns, dass der Landrat unser Engagement mit dem Kauf der Computermäuse würdigt“, sagt der stellvertretende Schulleiter Bernd Molitor.