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„Die saarländische ESTHER-Studie hat Daten für die weltweite Erhebung zum Übergewicht geliefert. Damit konnten wir einen wichtigen Beitrag zur dieser bedeutenden Untersuchung leisten“, sagte Gesundheitsministerin Ministerin Monika Bachmann. „Leider zeigen die Studienergebnisse, dass die Zahl von Menschen mit Übergewicht und starkem Übergewicht den vergangenen Jahren – auch im Saarland – weiterhin stark zugenommen hat.“
Stark erhöhtes Körpergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für eine ganze Reihe von Krankheiten wie beispielsweise Diabetes mellitus, Krebserkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen. Die Daten der ESTHER-Studie zeigen, dass im Saarland rund ein Viertel aller Menschen über 50 Jahren an starkem Übergewicht leiden. Ursache für Übergewicht sind in erster Linie Bewegungsmangel sowie Fehl- und Überernährung. Mit der Kampagne „Das Saarland lebt gesund!“ hat die Landesregierung gemeinsam mit saarländischen Kommunen bereits seit 2011 unzählige und vielfältige Projekte zur Gesundheitsförderung durch mehr Bewegung und gesunde Ernährung initiiert und unterstützt.
Die anstehende Umsetzung des Präventionsgesetzes bietet darüber hinaus die Möglichkeit, gemeinsam mit den Krankenkassen und weiteren Partnern im Saarland zukünftige Vorhaben der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu etablieren. „Damit können bewährte Ansätze und Kooperationen sowie neue innovative Ideen in Prävention und Gesundheitsförderung gleichermaßen fortgeführt und aufgebaut werden. Meine Hoffnung ist es, dass so auch die Zunahme von Übergewicht gestoppt und sogar ein Rückgang der Zahl übergewichtiger Menschen erreicht werden kann“, sagte Ministerin Monika Bachmann abschließend.
Wissenschaftler aus alle Welt haben veröffentlichte Studien zu Körpergewicht und Körpergröße aus den vergangenen 40 Jahren zusammengefasst und die Ergebnisse ausgewertet. Gab es vor nur vier Jahrzehnten auf der Welt noch doppelt so viele untergewichtige wie stark übergewichtige Menschen, so hat sich die Situation seither dramatisch geändert: Heute sind deutlich mehr Menschen stark übergewichtig als untergewichtig.  In die Berechnungen flossen Daten von über 19 Millionen Erwachsenen aus über 200 Ländern ein.
Die saarländische ESTHER-Studie ist eine bevölkerungsbezogene Kohortenstudie zur Erforschung von chronischen Erkrankungen. Für die Teilnahme an der Studie konnten in den Jahren 2000 bis 2002 rund 10 000 Saarländerinnen und Saarländer zwischen 50 und 74 Jahren gewonnen werden. Die Studie hat zum Ziel, Möglichkeiten der Prävention, Früherkennung und Behandlung chronischer Erkrankungen zu untersuchen und wird gemeinsam vom Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Saarländischen Krebsregister – Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie durchgeführt.
Referenz der Studie: NCD Risk Factor Collaboration, M. di Cesare et al.: Trends in adult body-mass index in 200 countries from 1975 to 2014: a pooled analysis of 1698 population-based measurement studies with 19,2 million participants
The Lancet, April 2, 2016
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