Symbolbild

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hat der stellvertretende Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), Dr. Jörg Ukrow, eine stärkere Sensibilisierung für ein diskriminierungs- und vorurteilsfreies Miteinander in Social-Media-Kanälen angemahnt.

„Online-Plattformen wie YouTube und Instagram bieten erst einmal jedem und jeder neue Chancen, sich darzustellen, die eigene Identität zu zeigen und sich ein Profil zu geben. Doch blickt man genauer hin, so lassen sich stereotype Rollenbilder v.a. in der Inszenierung von weiblichen Influencerinnen schnell erkennen“.

Der Internationale Frauentag erinnert jährlich an den weltweiten Kampf um die Gleichstellung der Frau. Dr. Jörg Ukrow: „Dieser Kampf hat auch eine digitale mediale Komponente. Die Geschlechterdarstellungen in den erfolgreichsten YouTube- und Instagram-Profilen basieren auf veraltet anmutenden Rollenbildern: Während Frauen sich überwiegend im privaten Raum zeigen, Schminktipps geben und ihre Hobbies präsentieren (Basteln, Nähen, Kochen), bedienen Männer deutlich mehr Themen: von Unterhaltung über Musik bis zu Games, Comedy und Politik.

Ein Blick in die Branche zeigt, dass diese stereotypen Darstellungen nicht allein persönlichen Interessen geschuldet sind. Befragte YouTuberinnen verweisen auf Hürden, die es erschweren aus dem Themenumfeld Beauty auszubrechen und sich neue Genres wie Comedy oder Politik zu erschließen. Sie berichten von engen Zuschauererwartungen und damit verbunden kritischen, mitunter bösartigen Kommentaren, sobald sie den normierten Erwartungen widersprechen.

Im Zuge der zunehmenden Bedeutung von Social Media für die Meinungsbildung stellt eine Verfestigung überholter Rollenbilder der Frau in der Gesellschaft ein digitales Diskriminierungsproblem dar. Die Grenze für eine Diskriminierung durch stereotype Darstellungen erst dann zu ziehen, wenn der Eindruck vermittelt wird, Frauen seien weniger wert oder zu bestimmten Tätigkeiten nicht in der Lage, greift zu kurz.“

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