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Berlin (ots) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Getränkehändler Hans-Peter Kastner, der Verband Privater Brauereien Deutschland und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordern Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu auf, die gezielte Unterschreitung der Mehrwegquote aus dem Verpackungsgesetz zu sanktionieren. 

Hierzu soll die Ministerin eine Abgabe von 20 Cent zusätzlich zum Pfand auf Einweg-Plastikflaschen sowie Getränkedosen einführen. Zudem sollte die Mehrwegquote so ausgestaltet werden, dass sie von jedem Abfüller und Händler zwingend umgesetzt werden muss. Eine konsequente Umsetzung der Mehrwegquote leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Abfällen, zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung und zur Schonung begrenzt vorhandener Ressourcen.

“Unternehmen wie Lidl, Coca-Cola oder Nestlé bewerben in Nachhaltigkeitsbroschüren ihr vermeintliches Umweltengagement. In der Realität verhindern sie jedoch aktiv Klimaschutz, indem sie die Umsetzung der gesetzlichen Mehrwegquote boykottieren. Allein Lidl ist für die Herstellung von jährlich 3,2 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verantwortlich. Umweltministerin Svenja Schulze muss die deutliche Unterschreitung der Mehrwegquote durch eine Abgabe von 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen sanktionieren. Nur so werden die negativen Umweltauswirkungen der kurzlebigen Wegwerfverpackungen auch im Preis sichtbar und wirksame ökonomische Anreize für Mehrwegflaschen geschaffen”, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Der bekannte Stuttgarter Getränkehändler Hans-Peter Kastner hat bereits Konsequenzen aus der unnötigen Ressourcenvergeudung und Klimabelastung durch Einweg-Plastikflaschen gezogen: “Einwegflaschen und Dosen sind verzichtbar. Die Auslistung von Einwegverpackungen in meinem Getränkemarkt und das ausschließliche Angebot regionaler Produkte in Mehrweg ist zu einem großen Erfolg geworden. Der Umsatz liegt inzwischen um 20 Prozent höher als vor der Einwegauslistung. Das Feedback von den Verbrauchern ist sehr positiv. Ich rufe alle Abfüller und Händler dazu auf, gemeinsam mit mir den ‘Mehrweg’ für mehr Klimaschutz zu gehen.“

Im Bierbereich befördern die Discounter Aldi und Lidl den massenhaften Absatz von Bier in besonders schädlichen Getränkedosen. “Anstatt dem besorgniserregenden Dosentrend entgegenzutreten, plant Finanzminister Olaf Scholz eine steuerrechtliche Benachteiligung von Einheits-Mehrwegflaschen, die von allen Getränkeverpackungen den größten Klimaschutzbeitrag leisten. Auf diese Weise werden nicht nur die gesetzliche Mehrwegquote konterkariert und Einwegverpackungen als Alternative attraktiv gemacht, sondern auch die Existenz vieler kleiner und mittelständischer Brauereien aufs Spiel gesetzt. Finanzminister Scholz muss eine neue gesetzliche Grundlage zur problemlosen Fortsetzung der Bildung von Pfandrückstellungen erarbeiten”, fordert der Geschäftsführer des Verbandes Privater Brauereien Deutschland Roland Demleitner.

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