Ein schneller Informationsfluss bei Störfällen aller Art auf der Chemieplattform Carling soll zukünftig über die Grenze hinweg gewährleistet sein. Eine Situation wie im Oktober, als ein Zwischenfall verbunden mit starker Geruchsbelästigung die nicht-informierten Behörden und die Bevölkerung im Saarland über Stunden in Unruhe versetzte, soll es nach dem Willen von Umweltminister Reinhold Jost nicht mehr geben. Dabei hat er die Unterstützung der französischen Generalkonsulin Catherine Robinet. Minister Jost hatte die Generalkonsulin zu einem Gespräch ins Ministerium eingeladen. 

Robinet bedauerte die Kommunikationspanne. Sie nutzte das Treffen, um mit dem Minister und seinen Mitarbeitern Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. „Unser Anliegen ist, dass alle Unternehmen der Chemieplattform in das sehr gut funktionierende Informationssystem des Plattformbetreibers Total einbezogen werden. Wir wollen, dass bei allen, auch kleineren Störungen, bei denen Geruch, Rauch oder laute Geräusche wahrnehmbar sind, die saarländischen Behörden sofort benachrichtigt werden. Denn selbst wenn damit keine Gesundheitsgefahr verbunden ist, werden die Menschen auf saarländischer Seite unnötig in Angst und Unruhe versetzt“, so Jost.

Ideal wäre aus Sicht des Ministers ein fester Störfall-Beauftragter auf der Plattform, der die interne und externe Kommunikation sicherstellt. Mit Unterstützung der Generalkonsulin will der Umweltminister Anfang 2020 ein Treffen mit allen Unternehmen der Chemieplattform sowie der zuständigen französischen Umweltbehörde DREAL planen.

Auch die viel diskutierten Grundstückskäufe des Kraftwerksbetreibers EDF in Cattenom wurden bei dem Treffen thematisiert. Bisheriger Kenntnisstand: Der Bau neuer Meiler sei nicht vorgesehen.  Die Generalkonsulin möchte sich ebenso wie der Minister beim Betreiber um weitere Informationen bemühen. Dazu soll auch ein weiterer Besuch von Jost und Robinet bei Kraftwerksdirektor Thierry Rosso im ersten Quartal des kommenden Jahres dienen.

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