Hambacher Tuch, fotografiert im Archiv des Liberalismus in Gummersbach: Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789-1845) - CC BY-SA 3.0
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Die Journalistin, Publizistin und ARD-Fernsehmoderatorin Anja Reschke wird 2019 mit dem Siebenpfeiffer-Preis ausgezeichnet. Seit 2001 moderiert sie das Fernsehmagazin Panorama für den Norddeutschen Rundfunk und leitet seit 2015 die Abteilung Innenpolitik des NDR.

Großes Aufsehen erregte Reschkes Kommentar „Hetze gegen Flüchtlinge“ in den Tagesthemen im August 2015. Tenor des Kommentars war, Fremden offen zu begegnen und sich gegen die Hetze gegen Ausländer zu stellen. Im Nachgang wurde Reschke von zahlreichen ZuschauerInnen im Netz dafür heftig attackiert, sie selbst wurde Opfer dieser „Hatespeech“, die sie in ihrem Kommentar angeprangert hatte. Ende 2018 erschien Reschkes Buch „Haltung zeigen“. Ein leidenschaftliches Plädoyer für einen Journalismus, der im Sinne der freien, demokratischen Grundordnung Stellung bezieht. In ihrem Buch fordert sie auf, Haltung zu zeigen, auch Journalisten dürfen eine Meinung haben. Die Jury unter dem Vorsitz des Intendanten des Saarländischen Rundfunks, Prof. Thomas Kleist, sieht Anja Reschke als Kämpferin gegen die moderne Form der Zensur: die Bedrohung der Pressefreiheit durch die „Hater“ und Trolle im Netz.

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„Anja Reschke zeigt seit Jahren durch ihre journalistische Arbeit Rückgrat. Ihre Haltung beinhaltet Mut und Stärke und fordert uns dazu auf, uns auf unser Grundgesetz zu besinnen, dass in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. „Journalistisches Engagement ohne Rücksichten auf Karriere oder finanzielle Vorteile soll mit dem Preis gewürdigt werden“ – steht in der Ausschreibung des Siebenpfeiffer Preises. Anja Reschkes Engagement geht sogar noch weiter, nimmt sie sogar körperliche Versehrtheit in Kauf (erhielt Morddrohungen), um ihre Meinung frei äußern zu können. Siebenpfeiffers Bekenntnis lebt sie, erinnert an etwas, was viel zu viele von uns vergessen haben: für etwas stehen, zu etwas stehen und überhaupt eine Meinung haben“, so die Begründung der Jury.

Dr. Theophil Gallo, Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung, begrüßt die Entscheidung der Jury. Sie stehe stellvertretend dafür, dass wir uns heute sehr viel mehr für die Werte, die unser Grundgesetz manifestiert, einsetzen und Menschen, die dies vorbehaltlos tun, anerkennen müssen. Mit dem Preis werden JournalistInnen bedacht, die sich in der Tradition Philipp Jakob Siebenpfeiffers heute für die freiheitlichen Grundrechte und die demokratischen Grundwerte in herausragender Weise engagieren und damit gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen.

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Die Verleihung des Preises findet am Sonntag, 10. November 2019, im Homburger Forum statt.

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