Szene aus dem Leben der Bewohner des Vicus von Bliesbruck. - Foto: Sandra Brettar
Anzeige

Das Zeitalter der Antike hat an Attraktivität nicht verloren. Das bewies einmal mehr der riesige Andrang bei der „Vita Romana“, die kürzlich auf der französischen Seite des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim dazu einlud, in die römische Handwerks- und Lebenskunst einzutauchen. Tausende Besucher sahen und erlebten an zwei Tagen spannende Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, Legionäre, Musiker und Geschichtenerzähler und vieles mehr.

Der Erfolg dieser Veranstaltung liegt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit des Département Moselle und des Saarpfalz-Kreises begründet, die noch vor der offiziellen Eröffnung der „Vita Romana“ am 10. August im Rahmen einer bilateralen Sitzung erneut besiegelt wurde. Landrat Dr. Theophil Gallo und Patrick Weiten, Präsident des Departement Moselle, unterzeichneten am Ende der Sitzung eine entsprechende Vereinbarung. In Anwesenheit der Kultur- und Tourismusverantwortlichen des archäologischen Parks wurde u. a. die Entwicklung neuer Angebote für den Europäischen Kulturpark unter dem Dach einer gemeinschaftlichen Verwaltung thematisiert. Wie Patrick Weiten später öffentlich bekannt gab, soll zu Beginn des kommenden Jahres ein bilateraler Verein gegründet werden mit dem Zweck, bereits bestimmte Aufgaben und Projekte gemeinsam zu verwalten sowie unter Nutzung der neuen Möglichkeiten nach dem Aachener Vertrag eine umfassende grenzüberschreitende Verwaltungsstruktur aufzubauen.

Anzeige

Zukunftsorientiert sind die neuen, digitalen Hilfsmitteln, die dem Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim ab sofort zur Verfügung stehen. Zum Einsatz kommen zum einen Tablets mit aufgespielter Augmented-Reality-App („Erweiterte Realität“) und zum anderen VR-Brillen („Virtuelle Realität“). Beide Technologien liefern einen besonderen Mehrwert bei der interaktiven Erkundung des Parks mit seinen Überresten aus keltischer und galloromanischer Zeit diesseits und jenseits der Grenze. Der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim ist sicher ein Highlight in unserer Grenzregion. Mit der Broschüre „Pädagogische Ausflugsziele 2020 im Département Moselle und im Saarland“, die an diesem Morgen ebenfalls vorgestellt wurde, wird die außerordentliche Vielfalt der Region Moselle veranschaulicht, und sie wirft ein Schlaglicht auf seinen unmittelbaren Nachbarn, das Saarland. Die Broschüre enthält eine große Auswahl an Zielen für pädagogische Ausflüge, Exkursionen oder Touren. Sie ist sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache erhältlich.

Landrat Dr. Theophil Gallo und Patrick Weiten (r.) bestaunen die Helm-Ausstellung der römischen Reenactmentgruppe „Legio XIIII Gemina“ aus Ottweiler. – Foto: Sandra Brettar

Zweisprachig erfolgte schließlich auch die offizielle Eröffnung der Vita Romana, der auch Roland Theis, Staatssekretär und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten des Saarlandes, beiwohnte. „Das heutige Ereignis zeigt uns, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Aachener Vertrages, was alles in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit möglich ist“, sagte Patrick Weiten bei der Begrüßung. Auch Landrat Dr. Theophil Gallo freute sich: „Die Vita Romana in dieser grandiosen Region mitten in Europa – federführend von unseren französischen Freunden ausgerichtet – hat sich bewährt und etabliert. Dieses Gemeinschaftsprojekt liefert Zeugnis dafür, dass wir der Verantwortung um den europäischen Gedanken Rechnung tragen. Das wird auch für die Zukunft von großer Bedeutung sein, zumal wir mit Spohns Haus ganz in der Nähe einen weiteren Ort der Begegnung in Europa haben, und zwar zu Frankreich, zu Polen und zur Ukraine.“

Anzeige

Bei dem anschließenden gemeinsamen Rundgang über das Veranstaltungsgelände nutzten die Verantwortlichen die Gelegenheit, sich persönlich bei den Ausstellern für deren Engagement zu bedanken

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein