Foto: Walter Götz
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Wasser war schon immer Grundvoraussetzung für die Ansiedelung von Menschen. Das war in der ehemals selbständigen Gemeinde Oberwürzbach nicht anders. Noch heute finden sich interessante Zeugnisse in Form von Brunnen, Waschhäusern und ähnlichen Einrichtungen im St. Ingberter Stadtteil. Am Mittwoch, 19. Juni, bietet der Natur – und Landschaftsführer Alois Ohsiek im Rahmen seiner Tätigkeit eine Rundwanderung zu Bauwerken der ehemaligen Wasserversorgung an.

Insgesamt 31 Brunnen gibt es im Bann Oberwürzbach. Die Führung beschränkt sich auf sieben Bauwerke, welche der örtlichen Wasserversorgung dienten. Dazu gehören noch zwei Waschbrunnen, die gut erhalten sind und für die Menschen noch vor wenigen Jahrzehnten, vor der Ära der Waschmaschine, außerordentlich wichtig waren. Mit zu der Wanderung gehört auch ein kleiner Exkurs in die Geologie des Ortes. Aufgrund der umliegenden Buntsandsteinberge zeichnet sich das Würzbachtal durch einen bemerkenswerten Wasserreichtum aus. Denn der Buntsandstein dient zum einen als Wasserspeicher, zum anderen als zuverlässiger Filter, der die hohe Qualität des Wassers dort garantiert.

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Die Wasserversorgung der Oberwürzbacher Bürger wurde bis zum Jahr 1930 durch verschiedene Ziehbrunnen gewährleistet. Ab dem Jahr 1930 gab es dann eine Wasserleitung, die die Oberwürzbacher Haushalte mit Wasser versorgte. In der damaligen Zeit hat man der Versorgung mit elektrischer Energie den Vorzug gegeben. Schon ab 1922 hatte man elektrischen Strom im Dorf. In Reichenbrunn, das damals noch zur Gemeinde Ensheim gehörte, wurde im Jahr 1932 die Wasserleitung gebaut. Die Rittersmühle gehörte bis 1937 zur Gemeinde Ommersheim. Erst 1950 wurde der Ortsteil an die zentrale Wasserversorgung von Oberwürzbach angeschlossen. Bis dahin hatte man sein Wasser am Brunnen geholt.

In seiner Wanderung führt Alois Ohsiek an markanten Orten der ehemaligen Wasserversorgung vorbei. Er erzählt auch von der Tiefbohrung im Laichweiher Tal, deren kohlesäurehaltiges Wasser kostenintensiv aufbereitet werden musste. Aber noch heute wird der Brunnen für Notfälle bereitgehalten. Es geht unter anderem an die Brunnenstube am Südhang des Betzentaler Berges, in der „Dreiangel“ bei Reichenbrunn. Die Brunnenstube speist heute den Dorfbrunnen in der Ortsmitte von Reichenbrunn. Und Ohsiek berichtet auch vom langen Kampf der Oberwürzbacher, die mit dem kalkhaltigen Blieskasteler Wasser unzufrieden waren, endlich an das St. Ingberter Wassernetz angeschlossen zu werden. Ein Wunsch, der erst 2009 in Erfüllung ging.

Die Brunnenwanderung mit Alois Ohsiek am Mittwoch, 19. Juni von 15 bis 17 Uhr, kostet 6 Euro. Treffpunkt ist am Ortseingang von Reichenbrunn, Würzbachstraße.

Anmeldung bei der Biosphären-VHS St. Ingbert, Kaiserstraße 71 (Büchereigebäude), zweite Etage. Telefon 06894/13-726, Email vhs@st-ingbert.de.

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