Symbolbild

Der Drogenbeauftragte der saarländischen Landesregierung, Staatssekretär Stephan Kolling, hält es angesichts der Zunahme der Drogentoten im Saarland im Jahr 2018 auf 35 für wichtig, mit allen Partnern die Neuausrichtung der Drogenpolitik im Land sehr zeitnah umzusetzen und kommunale Suchthilfen weiterzuentwickeln.

Wie Kolling ausführte, sei der Mischkonsum verschiedener Rauschgifte ursächlich für die meisten Todesfälle. Bis zu 5 Substanzen nehmen saarländische Drogenabhängige ein. Dabei nimmt der Konsum psychoaktiver Substanzen zu. Bei den Drogentoten im Saarland handele es sich um Nutzer harter Drogen wie Opioden und Opiaten, die derzeit auf dem Markt einfach zu beschaffen seien, so Kolling.  Schuld sei neben der Verfügbarkeit auch der niedrige Preis für illegale Drogen.

„In den letzten Jahren hat sich die Lage verschärft. Es gibt eine höhere Risikobereitschaft unter den Drogenabhängigen, das bedeutet für die Suchthilfe komplexere Problemlagen und einen erhöhten Betreuungs- und Beratungsaufwand“, so der Drogenbeauftragte der Landesregierung, Staatssekretär Stephan Kolling.

Die Entwicklung und die einzelnen Fälle werden nun sorgfältig durch das Rechtsmedizinische Institut an der Uniklinik analysiert, um Rückschlüsse auf konkrete Konsumentengruppen zuzulassen. Gemeinsam mit allen Akteuren in der Suchthilfe werden im Suchthilfebeirat weiterhin gemeinsam neue Handlungsansätze in der Suchthilfe und Prävention entwickelt.

„Wir haben bereits einige Sofort-Hilfen umgesetzt. Wir haben den Konsumraum für Substituierte geöffnet, das Naloxonprogramm wurde im Verbund mit Drogenhilfe, Kassenärztliche Vereinigung, Ärzte- und Apothekerkammer erfolgreich auf den Weg gebracht, das Institut für Rechtsmedizin in Homburg hat uns in der Studie „Drogentote im Saarland“ Hintergründe und Fakten zum Drogentod geliefert, in Zusammenarbeit mit der Uni Dresden wurden die festgestellten hohen Amphetaminwerte im Abwasser in einer Folgestudie überprüft und analysiert und zeigten weiterhin hohe Werte. Auch die htw saar hat mit der Studie „Alte und neue Gruppen von Drogenabhängigen mit Tagesaufenthalt in Saarbrücken“ eine wichtige Vorarbeit geliefert“, so Kolling.

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