Prof. Dr. phil. Markus Meßling, zurzeit Stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch e. V. und Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, erhielt am Freitag (15.3.19) in der Staatskanzlei die Ernennungsurkunde zum Professor für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation.
Markus Meßling studierte Romanistik und Germanistik an der Freien Universität Berlin und Lettres modernes und Littérature générale et comparée an der Université Jean Moulin (Lyon III). Im Rahmen eines an der FU Berlin angesiedelten DFG-Forschungsprojekts promovierte er 2007 über das Thema „Pariser Orientlektüren. Zu Wilhelm von Humboldts Theorie der Schrift“. Seine Promotion wurde mit dem Tiburtius-Preis der Berliner Hochschulen ausgezeichnet. Nach Stationen als Projektleiter Wissenschaft und Forschung bei der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in Hamburg sowie als Postdoktorand an der renommierten Pariser École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) leitete er von 2009 bis 2014 die DFG-Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Philologie und Rassismus in Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien im 19. Jahrhundert“ an der Universität Potsdam.
Hier erhielt er 2010 den Nachwuchswissenschaftlerpreis des Landes Brandenburg und habilitierte sich 2015 mit der Forschungsarbeit „Gebeugter Geist. Rassismus und Erkenntnis in der modernen europäischen Philologie“. Im Juni 2015 wurde er zum Stellvertretenden Direktor des Centre Marc Bloch e. V. Berlin ernannt, im Oktober 2018 auch zum Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Markus Meßling war Fellow der School of Advanced Study der University of London (2014) und der University of Cambridge (2014) sowie Gastprofessor der EHESS Paris (2011, 2015) und der Kobe University in Japan (2016). 2016/2017 hat er den französischen Hochkommissar für die französische Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse 2017 in Fragen des Programms, der Buchkultur und Medien beraten. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte von Markus Meßling liegen in den Bereichen der frankophonen Kulturtheorie sowie Literatur- und Kulturwissenschaft, der historischen Anthropologie und Wissensgeschichte, der Ästhetik und Materialität der Kommunikation, der Politik der Literatur, sowie der materiellen und intellektuellen Konsequenzen aus der postkolonialen Theorie.
Ausgehend von der Neuverhandlung von Text und Kultur in der Frühen Neuzeit hat Markus Messling mit den Doktoranden seiner DFG-Nachwuchsgruppe die Reflexion von Sprache, Kultur, Kognition und Abstammung („Rasse“) insbesondere in Frankreich, Deutschland und Italien herausgearbeitet und dabei die Rolle der europäischen Philologie, die im 19. Jh. eine Leitwissenschaft war, in der modernen Wissenschaft beleuchtet. Die Studien haben kulturelle Quellen anthropologischer und sozialer Naturalisierung und Diskriminierung aufzeigt, die Aufschlüsse über die Position der Kulturwissenschaft in den heutigen Diskursen über den Menschen erlauben.