Bei Blumen Trautmann in Limbach (v. l.): Geschäftsführerin Andrea Schmidt mit der Praktikantin Nisreen Morrh und der ehrenamtlichen Begleiterin Ingrid Schleppi Foto: Beate Ruffing, Saarpfalz-Kreis
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Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen aus der Gemeinde Kirkel, Jobcenter, Gemeinde Kirkel und Wirtschaftsförderung Saarpfalz arbeiten erfolgreich im Modellprojekt „Mein Weg in Arbeit“ zusammen. Das Projekt wird ausgeweitet. Weitere Kommunen sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Die Integration von geflüchteten Menschen in das Kirkeler Gemeindeleben hat vielfältige Herausforderungen und Gestaltungswege. Integration gelingt durch Teilhabe über eine gute Nachbarschaft, die Aufnahme und das Mitwirken in Vereinen, den Kita- und Schulbesuch und die Teilnahme am Erwerbsleben. Das Modellprojekt „Mein Weg in Arbeit“, eine Zusammenarbeit von Ehrenamtler*innen aus der Gemeinde Kirkel, dem Jobcenter, der Gemeindeverwaltung und der Wirtschaftsförderung Saarpfalz, ist ein Beispiel hierfür. Moderiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ist das Ziel, den Zugewanderten berufliche Perspektiven über Praktika, Berufsausbildung und/oder einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz zu geben.  

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Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen sind näher an den zugewanderten Menschen und wissen durch persönliche Kontakte mehr über deren berufliche Erfahrungen und Fähigkeiten. In Sprechstunden vor Ort erarbeiteten die Jobcenter-Mitarbeiterinnen Christina Bies und Anja Freyler mit ihnen und 23 Zugewanderten anhand spezieller Verfahren die genauen Berufsprofile, klären die Nachweisführung von Berufsabschlüssen und die Bewertung von Berufserfahrungen aus dem Herkunftsland. Sie informieren potentielle Arbeitgeber über Eingliederungszuschüsse“, verdeutlicht Dietmar Schönberger, Jobcenter-Leiter, die enge Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt. 

Neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aufgrund von Wegzug, fehlenden Sprachkenntnissen, Kinderbetreuung und Aufenthaltsanerkennungsverfahren ausgeschieden. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verblieben im Projekt, und es gibt noch immer Bedarfe, weitere Menschen aufzunehmen. Das Projekt wird deshalb von den Jobcenter-Betreuerinnen Bies und Freyler, die diese individuelle Beratungsform zusätzlich zu ihren normalen Fällen ausüben, mit jeweils acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeführt. Am Vermittlungsprozess beteiligt waren bislang acht ehramtliche Begleiterinnen und Begleiter. „Ehrenamt und Hauptamt haben wie ein gut funktionierendes Räderwerk verbindlich, konstruktiv und offen zusammengearbeitet. Durch einen Teilnehmer entwickelte sich sogar eine immense Netzwerkarbeit bis hin zu Vereinen“, konstatiert Gertrud Holzer im Namen der ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter.

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Nach erfolgreichen Praktika wurden zwei Teilnehmer in Festanstellungen als Tischler, Vermessungstechniker und eine Berufsausbildung im Einzelhandel vermittelt. Zwei Teilnehmer werden über eine vom Jobcenter geförderte Eingliederungsmaßnahme in der Backstube einer ortsansässigen Bäckerei und in einem Metallbaubetrieb arbeiten. Ein Teilnehmer unterrichtet als Herkunftssprachlehrer. Ein besonderes Netzwerk hatte sich bei Fadi Kawas aus Damaskus ergeben. Der 24jährige, passionierte Fußballer spielte in Syrien in einer hohen Liga. Beim SV Altstadt spielt er auf einer Stürmerposition und ist geschätzt. Überlegungen einer zweigleisigen Berufsfindung im Bereich Markisenbau und Sport standen an. 

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