Im Rahmen einer Feierstunde am Mittwoch (20.2.19) in der Staatskanzlei überreichte Staatssekretär Roland Theis das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Franzosen Jacques Toubon. Der Ordensträger wurde mit dem Einverständnis des Auswärtigen Amtes auf Vorschlag von Ministerpräsident Tobias Hans von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

In seiner Ansprache würdigte Staatssekretär Roland Theis die besonderen Verdienste von Jacques Toubon insbesondere im Bereich des deutsch-französischen Dialogs: „Jacques Toubon hat in beeindruckender Weise den deutsch-französischen Dialog gefördert und Maßstäbe zur Vertiefung der Kulturbeziehungen beider Länder gesetzt. Mit der heutigen hohen Auszeichnung erfährt sein langjähriges und von nachhaltigem Erfolg gekennzeichnetes Engagement als Motor und Mittler wichtiger kulturpolitische Weichenstellungen in Deutschland und Frankreich eine gebührende Würdigung.“

Der in Nizza geborene und in Paris lebende Jacques Toubon war u.a. Abgeordneter in der Assemblée Nationale, Generalsekretär der ehemaligen von Jacques Chirac gegründeten Partei RPR sowie Kulturminister (1993 bis 1995) und Justizminister (1995 bis 1997) in der französischen Regierung. Neben seiner politischen Karriere engagierte sich Toubon insbesondere für die deutsch-französische Zusammenarbeit.

 Von 2002 bis 2009 war er Präsident des Filmförderungsfonds Eurimage des Europarates und von 2007 bis 2014 Präsident des Beirats der Cité Nationale de l’Histoire de l’Immigration. Darüber hinaus war er bis 2012 Beiratsmitglied der Stiftung Genshagen, einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts, deren Ziel es ist, Europa in seiner kulturellen Vielfalt, politischen Handlungsfähigkeit, sozialen Kohärenz und wirtschaftlichen Dynamik zu stärken. Die besondere Aufmerksamkeit der Stiftung gilt den deutsch-französischen und den deutsch-polnischen Beziehungen sowie dem Weimarer Dreieck.

Jacques Toubon war zudem von 2010 bis 2014 Beauftragter Frankreichs für die Besteuerung von Kulturgütern und -dienstleistungen. Dabei setzte er sich insbesondere für die Sicherung der kulturellen Vielfalt in Europa sowie für den Schutz der Urheberrechte der Kulturschaffenden in beiden Ländern ein. Von 2005 bis 2014 stand Jacques Toubon dem bereits 1988 gegründeten Deutsch-Französischen Kulturats als Präsident vor. Der Deutsch-Französische Kulturrat basiert auf dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Er ist ein wichtiger Vermittler zwischen Deutschland und Frankreich und Motor bilateraler und europäischer Kooperationen.

 

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