Symbolbild

Nach dem mutmaßlichen Selbstmord einer Elfjährigen in Berlin und der daraufhin entbrannten Debatte über Mobbing in Schulen und sozialen Netzwerken, warnt DIE LINKE im Saarländischen Landtag vor vorschnellen Lösungen wie einer Ächtung des Kurznachrichtendienstes Whatsapp. Die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol erklärt: 

„Nicht das Medium, mittels dessen gemobbt wird, ist das Problem, sondern das Mobbing selbst. Und das Problem Mobbing an unseren Schulen wird nicht abgestellt, indem man den sinnlosen Versuch unternimmt, Whatsapp aus den Klassenräumen zu verbannen – so sehr dieser Dienst auch aus Datenschutz-Gründen zu kritisieren ist. 

Vielmehr müssen wir uns fragen, wie ein solcher Hass unter Schülern entstehen kann und wieso viele Schüler dies durch Wegschauen oder Nicht-Eingreifen noch unterstützen. Und die Lehrerinnen und Lehrer müssen besser auf solche Situationen vorbereitet werden. Damit Lehrkräfte besser reagieren können, muss das Thema Mobbing in der Lehrer-Aus- und Fortbildung viel mehr zum Schwerpunkt werden. 

Gleichzeitig müssen die Schülerinnen und Schüler über die Chancen und Gefahren sozialer Medien aufgeklärt werden und lernen, dass sie andere mit Bildern, Videos und Kurzmitteilungen verletzen können. Eine solche fächerübergreifende Medien-Erziehung ist ebenso wichtig wie die Vermittlung von Respekt gegenüber allen Menschen.

Und natürlich brauchen wir kleinere Klassen und mehr pädagogisches Fachpersonal, um Schulen zu Orten des Respekts und des Miteinanders zu machen und nicht zu einem Nährboden für Mobbing, Hass und Gewalt.”

 

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