Symbolbild

DIE LINKE im Saarländischen Landtag fordert konkrete Maßnahmen und einen nachvollziehbaren Zeitplan für die vielbeschworene „Frankreich-Strategie“. Den Vorschlag des Bildungsministers, dass alle Schüler im Saarland ab Klassenstufe 1 Französisch lernen, begrüßt die Linksfraktion. Dies sei lange überfällig, werde aber nicht zum Nulltarif zu haben sein. 

Nötig sei eine entsprechende Personal-Ausstattung. Die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol erklärt: „Angesichts des jahrelang ausufernden Selbstlobs der Regierungsparteien über die sogenannte Frankreich-Strategie, erscheinen die jetzigen Forderungen des Bildungsministers nach mehr Geld und mehr Lehrer-Stellen doch recht ernüchternd. Es reicht eben nicht, festzulegen, dass bis 2043 die Mehrsprachigkeit erreicht werden soll, und ansonsten weitgehend bereits vorhandene Aktivitäten fortzusetzen. 

Wie ernst es einer Regierung mit einem ihrer zentralen Projekte ist, erkennt man daran, ob es dafür tatsächlich ein zusätzliches Budget und Personal gibt, oder ob es vor allem bei warmen Worten bleibt. Der Bildungsminister hat Recht, wenn er nun neue Stellen und mehr Geld fordert – wobei es recht schwer zu vermitteln ist, warum er das erst jetzt tut, obwohl er seit fast sieben Jahren für die Bildung im Land verantwortlich ist. 

Es ist nötig, den Bruch beim Französisch-Lernen beim Übergang von der Kita zur Schule zu vermeiden. Das ist aber nicht neu. Wir wissen doch schon seit langem, dass an 220 Kitas, aber nur an 47 Grundschulen Französisch gelernt wird. Bemerkenswert ist auch, dass die vom Bildungsministerium beauftragte Sprachwissenschaftlerin Christina Reissner zum Ergebnis kommt: ‚Es ist schon ganz schön viel Zeit vergangen und noch nicht so viel passiert, um diese Vision wirklich Gestalt annehmen zu lassen.‘ Weniger Selbstlob und mehr konkrete Fortschritte bei der Frankreich-Strategie wären jetzt angesagt, durch zusätzliche finanzielle Mittel, mehr Personal und klare Zeitpläne.“

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