Im Bildungsministerium wurde gestern das Sprachenkonzept Saarland 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bildungsminister Ulrich Commerçon hat die Untersuchung 2016 beim Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität des Saarlandes in Auftrag gegeben. Das neue Sprachenkonzept beschreibt detailliert die Grundlagen und den aktuellen Sachstand des Sprachenlernens. 

Ziel ist, die Mehrsprachigkeit im Saarland und das schulische Sprachenlernen in den nächsten Jahren weiter voranzubringen. Darüber hinaus machen die Autor_innen konkrete Vorschläge unter anderem zur Umsetzung der Frankreichstrategie, zur Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und zum Einsatz digital unterstützter Arbeitsweisen beim Sprachenlernen.

„Erfolgreiche Politik erfordert gute Konzepte. Wir sind im Saarland ein bundesweites Vorbild beim Thema Mehrsprachigkeit. Wenn wir unsere guten Grundlagen weiter verstetigen wollen, brauchen wir dazu ein fortlaufendes und kritisches Sprachenkonzept. Nur mit einem solchen können wir Maßnahmen diskutieren, kohärent planen und dann auch umsetzen. Dass diese Vorgehensweise erfolgreich ist, hat das Sprachenkonzept von 2011 bewiesen“, sagt Bildungsminister Ulrich Commerçon.

Das neue Sprachenkonzept beruht auf einer Überarbeitung und Aktualisierung des Vorgängerkonzeptes von 2011 und entstand unter der Leitung der Romanistinnen Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann und Dr. Christina Reissner und des langjährigen Sprachenreferenten des Bildungsministeriums, Ministerialrat Joachim Mohr. Beteiligt waren außerdem zahlreiche Expertinnen und Experten aus dem Bildungsministerium, den Hochschulen, dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien, dem Schulbereich und weitere Kooperationspartner.

Inhaltlich versucht das neue Sprachenkonzept, Antworten auf die neuen Herausforderungen für das Sprachenlernen saarländischer Schülerinnen und Schüler zu formulieren.

• Im Sinne einer innovativen Didaktik der Mehrsprachigkeit sollte in Zukunft sehr viel stärker als bisher das wichtige Potential des vernetzten Lernens verschiedener Sprachen genutzt werden. Dies gilt insbesondere auch für das Lernen von Französisch und Englisch. 
• Im Bereich Deutsch als Zweitsprache sollte die Sprachbildung und soziale Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen weiter gestärkt werden. Dafür ist es notwendig, noch viel mehr Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher bereits in der Ausbildung und durch Fortbildungsmaßnahmen verstärkt zu schulen und die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen. Hierzu gehört auch ein flächendeckendes Netz von Sprachlernberaterinnen und -beratern an Schulen.

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