Symbolbild

Rund 13,7 Millionen Menschen in Deutschland müssen in Armut leben. Von den erwachsenen Armen sind ein Drittel erwerbstätig, ein Viertel in Rente oder Pension und ein Fünftel arbeitslos. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Dazu erklärt Astrid Schramm, die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Saarländischen Landtag: 

„Das sind die Folgen der verheerenden Agenda-Politik, von der sich SPD und Grüne ebenso wie Union und FDP noch immer nicht wirklich lossagen wollen. Immer mehr Menschen im reichen Deutschland sind arm trotz Arbeit. Die ganz überwiegende Mehrheit von ihnen ist mehr als nur geringfügig beschäftigt, fast die Hälfte (41 Prozent) sogar voll erwerbstätig. Hauptsächlich betroffen sind Leiharbeiter und befristet Beschäftigte. Leiharbeit ist moderne Sklaverei und gehört verboten. 

Leiharbeiter sind die Schwächsten in einer Belegschaft, arbeiten häufig zu niedrigeren Löhnen und unter schlechteren Arbeitsbedingungen und müssen, wie man am traurigen Beispiel von Ford in Saarlouis sieht, als erstes für Fehlentscheidungen des Managements haften. Es ist eine Schande, dass die Zahl der Menschen, die in Leiharbeitsverhältnissen schuften müssen, seit 2013 jährlich ansteigt. Auch im Saarland ist heute fast jeder vierte Arbeitnehmer atypisch beschäftigt, also von Befristungen, Minijobs, Leiharbeit, schlecht bezahlten Werkverträgen und unfreiwilliger Teilzeit betroffen. Das muss ein Ende haben. 

Und wer nur befristet beschäftigt ist, der kann sein Leben nicht planen und kaum eine Familie gründen, weil er nicht weiß, wie er in ein paar Jahren leben wird. Hier muss auch die saarländische Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen und die hohe Zahl von Befristungen deutlich absenken. Schließlich wurden im vergangenen Jahr mehr als 72 Prozent derjenigen, die neu in der saarländischen Landesverwaltung eingestellt wurden, befristet beschäftigt. Und in der Staatskanzlei, dem Wirtschafts- und dem Bildungsministerium waren deutlich mehr als die Hälfte aller befristeten Beschäftigungsverhältnisse sachgrundlos, das ist nicht hinnehmbar.“

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