Foto: Markus Philipp

In Saarbrücken trafen sich ca. 100 ver.di Mitglieder der privaten und kommunalen Verkehrsunternehmen zu einer Sitzung. Ebenfalls anwesend waren die zuständigen Tarifkommissionen und Christine Behle, ver.di Bundesfachbereichsleiterin im Fahrbereich Verkehr. 

Gemeinsames Thema: Der Busverkehr im Saarland steckt in der Krise. Das zeige sich durch schlechte Arbeitsbedingungen, Personalmangel, Fahrtausfälle und unzufriedene Fahrgäste. „Wir brauchen Lösungen,“ appelliert Christian Umlauf, zuständiger ver.di Gewerkschaftssekretär. Ver.di fordert, dass der Manteltarifvertrag der kommunalen Unternehmen verbessert wird. Auch die privaten Unternehmen müssen durch einen ver.di-Tarifver trag sicherstellen, dass sie die Standards nicht unterlaufen. Die Refinanzierung muss durch die Landespolitik sichergestellt werden. Der Job des Busfahrers muss aufgewertet werden. 

„Das Saarland, der Kommunale Arbeitgeberverband und der Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland sind gefordert, mit den ver.di-Busfahrpersonal eine Sofortlösung für alle Beschäftigten im Busgewerbe zu finden,“ fordert Umlauf und ergänzt: „Wir benötigen eine zukunftssichere Perspektive für gute Arbeit im ÖPNV!“

Im Einzelnen sollen für 2019 100 neue Menschen im Fahrdienst, eine einhundertprozentige Erhöhung der Ausbildungsquote sowie einen einheitlichen Tarifvertrag für den ÖPNV im Saarland kommen. Weitere Kernforderungen sind der Ausbau des Tariftreuegesetzes, sowie Verbesserungen im Vergabeverfahren. „Eine Vergabe darf nur an mitbestimmte Betriebe erfolgen,“ sagt Umlauf. Weitere Forderungen sind zum Beispiel die Bündelung der fünf kommunalen Betriebe au f einen Landesbetrieb, bessere ÖPNV Finanzierungen und Bankbürgschaften bei Vergaben. 

„Man kann nicht einen guten und verlässlichen ÖPNV wollen und gleichzeitig die Arbeits- und Lohnbedingungen der Beschäftigten in den letzten Jahren massiv verschlechtern. 15 Stunden arbeiten, davon 7 bezahlt (der Rest sind unbezahlte Standzeiten) und das Ganze in einer 6 Tage Woche im Schichtdienst für brutto 2280,- € Grundlohn. Hinzu kommt ein immer dünner werdender Personalmarkt. – Das sind düstere Aussichten,“ sagt Umlauf und ergänzt: „Diese werden durch die Ausschreibungspolitik noch prekärer. Die Saarländerinnen und Saarländer brauchen die Aufwertung des Fahrpersonals, denn immerhin garantieren diese die Sicherheit von tausenden Gästen täglich. Sie stellen die Daseinsvorsorge sicher.“

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