Die Zukunft der EU-Agrarpolitik im Zusammenhang mit Förderinstrumenten des Bundes, die aktuelle Situation der Land- und Forstwirtschaft nach der langen Dürreperiode, die Afrikanische Schweinepest (ASP) und Tierschutzfragen, insbesondere im Bereich der Schweinehaltung, haben im Mittelpunkt der Beratungen der Agrarminister der Länder bei ihrer Herbstkonferenz in Bad Sassendorf gestanden.

„Die EU-Kommission hat uns ihre mehrjährige Finanzplanung bekannt gegeben und Ende Mai 2018 die Legislativvorschläge vorgelegt. Ich bin meinen Kolleginnen und Kollegen in der Agrarministerkonferenz sehr dankbar, dass wir zu diesem Thema zu einem einheitlichen Beschluss gekommen sind und so mit einer Stimme die deutschen Erwartungen an die zukünftige Europäische Agrarpolitik formuliert haben“, kommentiert der saarländische Umwelt- und Agrarminister Reinhold Jost diese Debatte und fügt hinzu: „Die stärkere Ausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik GAP auf Umwelt-, Klima- und Naturschutz sowie auf gesunde Ernährung und Tierwohl begrüße ich ausdrücklich.“

Das Reizthema „betäubungslose Ferkelkastration“ mit den verschiedenen Alternativmöglichkeiten wurde unter den Ministern sehr kontrovers diskutiert. „Wir haben im Saarland dazu eine klare Position und werden einer weiteren Verlängerung der Frist für das betäubungslose Kastrieren männlicher Ferkel nicht zustimmen. Die Immunokastration ist eine echte Alternative, und ich sehe nicht ein, warum den Ferkeln nach einer Übergangszeit von fünf Jahren weiterhin vermeidbare und erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt werden sollen“, so Jost.

Die aktuelle Situation der ASP mit dem Ausbruch in Belgien sehen die Agrarminister mit größter Sorge. „Wichtig sind weitere Aktionen zur Aufklärung der potentiellen Überträger und Schutzmaßnahmen an den Autobahnen und Fernstraßen. Wichtig sind zugleich Maßnahmen zur Reduktion der Schwarzwildbestände. Jäger und Landwirte müssen noch enger miteinander kooperieren; und da sind wir im Saarland auf einem guten Weg – auch im Hinblick auf die Förderung revierübergreifender Drückjagden auf Wildschweine“, sagte Jost und fügte hinzu: „Im Falle eines Ausbruchs brauchen wir auch EU-geförderte Unterstützungsmaßnahmen, die direkt den Betrieben helfen und die Märkte entlasten müssen.“

 

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