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Knapp 2,4 Mio. Euro Energiekosten gespart, mehr als 52.000 Tonnen CO2–Emissionen können vermieden werden – das ist eine stolze Bilanz nach zehn Jahren Stromspar-Check im Saarland. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hob bei der Landespressekonferenz am Dienstag, 25. September, hervor, dass in dem 2008 gestarteten Projekt auch eine wesentliche soziale Komponente stecke: „Einerseits können Haushalte mit geringem Einkommen ihre Energiekosten reduzieren, andererseits werden Langzeitarbeitslose als Stromsparhelfer/innen ausgebildet und eingesetzt. Sie verbessern durch eine zusätzliche Qualifikation ihre Chancen am Arbeitsmarkt.“

Seit Projektbeginn waren oder sind 35 Stromsparhelfer/innen im Einsatz. Ab Oktober sind es bei den beiden Projektträgern Caritas Saar-Hochwald und dem Diakonischen Werk an der Saar wieder 11. Im Saarland wurden bereits mehr als 2.700 Haushalte mit 7.200 Personen kostenfrei gecheckt. „So können sie ihre Energiekosten im Durchschnitt um fast 200 Euro jährlich senken und leisten außerdem einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz“, so die Ministerin. Die Einsparungen summieren sich bis heute auf rund 1,6 Mio. Euro. Doch nicht nur die Haushalte selbst profitieren davon, sondern auch die Städte und Gemeinden, die zusammen mit dem Bund die Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II und Grundsicherung abdecken. Dabei haben sie bisher fast 800.000 Euro eingespart.

„Es ist mir wichtig, dass Energie kein Luxusgut wird. Sie muss für jeden bezahlbar bleiben. Beim Projekt Stromspar-Check werden soziale Aspekte ideal mit dem Klimaschutz verbunden. Durch Beratung und Soforthilfen lassen sich effizient und unkompliziert Energiekosten einsparen“, betonte die Wirtschaftsministerin. Das Thema Energieeffizienz spiele für die weitere Energiewende im Saarland eine zentrale Rolle. „Die beste Energie ist nach wie vor diejenige, die gar nicht verbraucht wird“, sagt sie.

Durchschnittlich können durch den Stromspar-Check mehr als 840 Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden. Die Beratung ist individuell und findet in der jeweiligen Wohnung statt. Beim ersten Besuch nehmen die Stromsparhelfer/innen den Strom- und Wasserverbrauch auf und analysieren das Nutzerverhalten. Aus diesen Angaben werden dann mit Hilfe einer Datenbank die entsprechenden Einsparpotenziale berechnet und ein detaillierter Effizienzplan für den Haushalt erstellt. Die Stromsparhelfer/innen kennen die Alltagsprobleme von Haushalten mit geringem Einkommen aus eigener Erfahrung. Deshalb können sie auf Augenhöhe beraten.

Die Stromsparhelfer/innen werden von fünf Jobcentern für das Projekt vermittelt und erhalten eine arbeitsmarkpolitische Förderung vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Geschult werden sie für ihre neue Tätigkeit von der Arge Solar, bei der auch die Gesamtkoordination des Projekts angesiedelt ist. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten haben sich die Stromsparhelfer/innen nach ihrer Einführungsschulung auch kontinuierlich fachlich weiterqualifiziert. 

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