Die Arbeitskammer fordert angesichts der von der Bertelsmannstiftung die Etablierung einer  Weiterbildungskultur, in der Weiterbildung als integraler Bestandteil des (Arbeits-)Lebens begriffen wird. 

Nach der Studie hat das Saarland bundesweit die niedrigste  Weiterbildungsbeteiligung. Dass sich neben der geringen Weiterbildungsbeteiligung besonders Geringqualifizierte und Arme wenig fortbilden, ist nach Einschätzung der Kammer alarmierend und kann gesellschaftlich nicht hingenommen werden, so Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer.

Auch in den Betrieben ist ein stärkeres Engagement in der Weiterbildung erforderlich. Auf Landesebene wurde bereits ein Arbeitsprogramm „Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten“ im Rahmen des „Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar“ unter Beteiligung von Kammern und Sozialpartnern entwickelt, um entsprechend aufzuholen. 

Caspar: „Zunächst aber sind die Betriebe und Verwaltungen selbst gefordert, Weiterbildung zum integralen Bestandteil ihrer betrieblichen Personalpolitik zu machen. Dies setzt auch eine Weiterbildungskultur und ein ausreichendes Weiterbildungsbudget voraus. Betriebs- und Personalräte müssen entsprechend eingebunden werden.“

Nach Auffassung der Kammer erfordern der Fachkräftemangel und die Digitalisierung mehr denn je Weiterbildung, lebensbegleitendes Lernen gewinnt für die gesamte Arbeits- und Alltagswelt an Bedeutung. Caspar: „Deshalb müssen vor allem geringqualifizierte und bildungsferne Menschen zur Weiterbildung ermutigt werden und die notwendigen Zugangschancen erhalten“. 

„Um die Weiterbildungsbeteiligung zu steigern, muss Weiterbildung attraktiver werden, neue Anreize geschaffen und bestehende Hindernisse wie Zeitmangel und Kosten beseitigt werden“, so Caspar weiter. Es werden daher auch mehr öffentliche Mittel für Weiterbildung sowie eine bessere Regelung des saarländischen Bildungsfreistellungsgesetzes gefordert.

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