Das schwarz-grün regierte Bundesland Hessen hat eine Bundesratsinitiative für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen auf den Weg gebracht. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Hubert Ulrich:
“Die Haltung von Wildtieren in Zirkussen bedeutet nichts anderes als Leid für unsere Mitgeschöpfe. Tiere wie Affen, Elefanten, Giraffen, Nashörner und Großbären sind es in der freien Natur gewohnt, große Distanzen zurückzulegen. Durch die Zirkushaltung werden ihr natürlicher Bewegungsdrang und ihr Sozialverhalten enorm eingeschränkt. Hinzu kommt der ständige Stress durch die häufigen Auftritte. Das Resultat können schwerwiegende gesundheitliche Schäden und Verhaltensstörungen sein. Dies stützen auch Feststellungen fachkundiger Vereinigungen wie der Bundestierärztekammer und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.
Zwar vertreten erfreulicherweise inzwischen zahlreiche Kommunen auch im Saarland die Auffassung, dass Wildtiere nicht in Zirkusse gehören. Da jedoch große Rechtsunsicherheit darüber herrscht, welche Handhabe sie für ein Auftrittsverbot überhaupt haben, brauchen wir endlich eine bundeseinheitliche Regelung. Zahlreiche EU-Staaten sind der Bundesrepublik in dieser Frage bereits weit voraus und haben längst ein Wildtierverbot in Zirkussen erlassen.
Wir fordern daher von der saarländischen Landesregierung, die aktuelle Bundesratsinitiative der schwarz-grünen Landesregierung in Hessen zu unterstützen und dem Verbotsantrag zuzustimmen. Darüber hinaus erwarten wir von Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, auf ihre Parteifreunde in der Bundesregierung und im Besonderen auf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt einzuwirken, damit dieser zeitnah eine entsprechende Rechtsverordnung für ein Wildtierverbot in Zirkussen auf den Weg bringt. Die Bundesregierung muss ihrem verfassungsgemäßen Auftrag, Tiere als Lebewesen und Mitgeschöpfe zu achten und zu schützen, endlich nachkommen.”