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Ein Jahr ist vergangen, als durch das Gewerbeamt im Mai 2017 mehrere Gaststättenkontrollen mit dem Schwerpunkt auf „Shisha-Bars“ durchgeführt wurden. Hintergrund waren Vorfälle, die bundesweit aufgetreten sind, darunter einige Kohlenmonoxid (CO)-Vergiftungen, die äußerst gefährlich sind. Auch in Homburger Bars wurden bei der Kontrollaktion bedenkliche Mängel festgestellt, zwei der Lokale mussten sogar geräumt werden, nachdem die CO-Messgeräte bereits beim Betreten Alarm schlugen. Auch die fehlenden bzw. unzureichenden Abzugs- und Belüftungseinrichtungen sowie Sicherheitsstandards, die nicht eingehalten wurden, sorgten bei der Kontrolle für Kopfschütteln.

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Ein Jahr später, im Juli 2018, machten sich das städtische Gewerbeamt und das Landesamt für Verbraucherschutz (Lebensmittelkontrolle) erneut auf den Weg und kontrollierten die Shisha-Bars in der Stadt. Mit dabei war diesmal von Anfang an auch die Feuerwehr Homburg-Mitte, um die CO-Werte zu messen und Sicherheitsvorkehrungen wie Rauchmelder und Feuerlöscher zu überprüfen. Dabei fiel positiv auf, dass die Betriebe die damaligen Anregungen ernst genommen haben: „Die Zusammenarbeit hat sich äußerst positiv entwickelt, mit den Betreibern der Shisha-Bars, den Schornsteinfegern, der Bauaufsicht und auch dem Gewerbeamt. Es gab in den Gaststätten viele Umbaumaßnahmen bei den Belüftungsanlagen, die bestimmt nicht billig waren, sodass die CO-Werte absolut im grünen Bereich waren“, freut sich Klaus Frank vom Gewerbeamt über das Ergebnis der erneuten Prüfung. Lediglich in einer Shisha-Bar sprang der Melder direkt an und zeigte auch gesundheitsschädliche Werte an. Da der Betreiber nicht den Eindruck machte, dass er sich der Gefahren durch erhöhte CO-Konzentrationen bewusst ist und vom Gewerbeamt geforderte Änderungen nicht umgesetzt waren, wurde das Lokal von der Feuerwehr belüftet und vorerst vom Gewerbeamt der Stadt geschlossen. Sobald die Mängel beseitigt sind und die beteiligten Behörden keine Einwände haben, kann er sein Lokal wieder öffnen.

In den weiteren getesteten Lokalen bestand nicht die Gefahr erhöhter Kohlenmonoxid-Konzentrationen, jedoch gab es auch hier ein paar Beanstandungen. Wegen der Nichteinhaltung des Rauchverbots in geschlossenen Räumen und der Tabak-Abgabe an Minderjährige wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Teilweise stellte die Lebensmittelkontrolle Missstände im Bereich der Behandlung und Lagerung von Lebensmitteln, insbesondere der Eiswürfelbereitung, fest, die mit den Betreibern besprochen werden mussten. Auch hier wird es, wie beim Thema Jugendschutz, weitere Nachkontrollen geben.

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Zum Hintergrund: Kohlenmonoxid-Vergiftungen sind vor allem gefährlich, weil man sie nicht merkt. Man geht aus der Shisha-Bar, hat Kopfschmerzen und denkt sich, es lag an den Pfeifen. In den meisten Fällen ist dies aber das unsichtbare und geruchlose Atemgas, das in den vergangenen Monaten in solchen Lokalen bereits für Notfalleinsätze bundesweit sorgte. Betroffen sind insbesondere auch die Beschäftigten, die über mehrere Stunden der Belastung durch Kohlenmonoxid ausgesetzt sind. Bei einer CO-Vergiftung kommt es zu einem massiven Sauerstoffmangel im Körper. Zu den Folgen zählen je nach Konzentration des Gases Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Halluzinationen, Apathie, Krampfanfälle, Atemnot und im schlimmsten Fall der Tod. „Mit dieser Problematik ist nicht zu spaßen und wir hoffen, dass wir durch unsere Einsätze auch für dieses Thema sensibilisieren können“, so Frank.

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