Symbolbild

Die beiden Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Schulische Bildung Martina Holzner und Jürgen Renner erklären zu der Forderung des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion Frank Wagner:

„Wenn für die CDU die Wahlfreiheit im Vordergrund stehen würde, wäre ihr daran gelegen, den Familien auch wirklich die Wahl zu lassen. Echte Wahlfreiheit für Eltern zwischen echtem und freiwilligem Ganztag gibt es im Saarland trotz erheblicher Fortschritte beim Ausbau des echten Ganztags noch lange nicht. Acht Prozent der saarländischen Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen besuchen eine echte Ganztagsschule. Insbesondere sind wir im ländlichen Bereich von einer Wahlfreiheit weit entfernt. Deshalb muss die Priorität auf dem Ausbau echter Ganztags-Angebote liegen.“

Die Nachfrage nach echtem Ganztag ist ungebrochen hoch. Nach dem gestrigen Bericht von Bildungsminister Ulrich Commerçon gibt es landesweit im neuen Schuljahr an 31 Schulstandorten im allgemeinbildenden Bereich den echten Ganztag, zusätzlich bieten neun Schulen Ganztagsklassen an. Im kommenden Schuljahr werden über 7.000 Schülerinnen und Schüler den echten Ganztag besuchen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem laufenden Schuljahr um rund 12 Prozent. Dagegen steigt die Zahl der Anmeldungen im FGTS-Bereich nur um 2 Prozent. 

„Wir werden den weiteren Ausbau der Ganztagsschulen konsequent vorantreiben. Kinder, die eine echte Ganztagsschule besuchen, haben mehr Zeit zum Lernen, erhalten eine verstärkte individuelle Förderung durch Lehrkräfte und zusätzliches pädagogisches Personal und werden in ihrer sozialen Entwicklung gestärkt“, meint Renner. „Aber es ist gut, dass auch die CDU endlich anerkennt, dass es bei der freiwilligen Nachmittagsbetreuung vielerorts Bedarf an Qualitätsverbesserungen gibt.“ Deshalb ist im Koalitionsvertrag festgelegt, dass im Rahmen eines Schulversuchs ein neues Modell für den Nachmittag erarbeitet werden soll.

Holzner warnt allerdings vor einem Schnellschuss bei der Erstellung dieses neuen Modells. „Die Fraktion arbeiten derzeit an einem Eckpunktepapier, das noch in den kommenden Wochen fertiggestellt werden soll. Ein Konzept bedarf einer Beteiligung der Schulen, Lehrkräfte und Verbände. Auch die pädagogischen Fachkräfte und Träger müssen miteinbezogen werden, um den Ganztag – freiwilliger und echter Ganztag – qualitativ hochwertig, modern und flexibel für Familien aufzustellen, damit echte Wahlfreiheit gegeben ist“, erklärt Holzner.

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