Die Grünen-Landtagsfraktion weist die Kritik der SPD-Landtagsabgeordneten Gisela Kolb an den Äußerungen des Grünen-Abgeordneten Klaus Kessler zum Oberstufenkonzept der Gemeinschaftsschulen entschieden zurück. Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion, Klaus Kessler:
„Es stünde der SPD-Abgeordneten Gisela Kolb gut an, sich über die Entwicklung der Gemeinschaftsschule sorgfältig zu informieren, bevor sie unsinnige Behauptungen in die Welt setzt. Erstens haben wir an keiner Stelle die Gemeinschaftsschule schlechtgeredet, die ein Kind der Vorgängerregierung ist und von der SPD damals immer abgelehnt wurde. Zweitens haben wir nicht generell kritisiert, dass Bildungsminister Commerçon das Oberstufenkonzept vorgelegt hat. Richtig ist, dass es unserer Auffassung nach zu wenige Kooperationen zwischen Gemeinschaftsschulen untereinander gibt und sich in den meisten Verbünden mehr als drei Schulen zusammenschließen. Dies verursacht in der Praxis enorme Umsetzungsprobleme.
Im Übrigen entbehrt die Behauptung der SPD-Abgeordneten Gisela Kolb, die Vorgängerregierung hätte „keinerlei Vorarbeiten oder Pläne“ für die Ausgestaltung der Gemeinschaftsschulen vorgelegt, jeglicher Grundlage. Wir geben ihr jedoch gerne eine Nachhilfestunde: Am 25. Oktober 2011 hat die saarländische Landesregierung die Verordnung zur Gemeinschaftsschule verabschiedet, die von uns im Bildungsministerium entwickelt wurde. In dieser Verordnung (Paragraph 2) ist eindeutig festgelegt, wie die Oberstufenkonzeption an Gemeinschaftsschulen aussehen soll. Darüber hinaus ist die Gemeinschaftsschule am 15. Juni 2011 gleichberechtigt neben dem Gymnasium in der saarländischen Verfassung (Artikel 27) durch die Vorgängerregierung verankert worden. Auch das hatte die SPD abgelehnt. So weit zu den Fakten.
Uns geht es darum, dass die Gemeinschaftsschule als gleichwertiges Modell neben dem Gymnasium etabliert wird. Die jetzt von Minister Commerçon vorgelegte Konzeption für die gymnasialen Oberstufen ist dazu noch unzureichend, da die Gemeinschaftsschule gegenüber dem Gymnasium nach wie vor nachbeteiligt bleibt. Deshalb muss das Oberstufenkonzept nachgebessert werden.“