Zum Vorhaben der Landesregierung und der Initiative „Wir im Verein mit dir“, die Schwimmausbildung von Grundschülerinnen und -schülern zu verbessern, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:
„Laut Angaben der DLRG sind heutzutage 45 Prozent aller Kinder nach der Grundschulzeit noch keine sicheren Schwimmer. Vor diesem Hintergrund halten wir die Aktion „Sicher schwimmen im Saarland“ für einen wichtigen Schritt, um die Schwimmausbildung der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Damit dies erfolgreich gelingen kann, muss die Landesregierung jedoch die Rahmenbedingungen für den Schwimmunterricht deutlich verbessern.
Denn im Saarland ist dieser zwar bis in die Klassenstufe 9 in den Lehrplänen aller Schulformen vorgeschrieben. Doch nicht überall findet er regelmäßig statt. Dies hatte eine Anfrage unsrer Fraktion ergeben. Demnach hatte die Landesregierung eine Umfrage an den Grundschulen im Land zum Thema Schwimmunterricht gestartet, an der sich 98 Prozent beteiligt haben. 16 Prozent der Schulen gaben an, dass es in den letzten drei Jahren zu Ausfällen des Schwimmunterrichts kam. Der Grund sei unter anderem gewesen, dass sich kein Schwimmbad in der Nähe befindet, das von der Schule aus schnell zu erreichen ist.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um mögliche Bäderschließungen fürchten wir, dass die Quote des Unterrichtsausfalls künftig noch deutlich steigen wird. Somit wäre auch die jetzt gestartete Initiative zum Scheitern verurteilt. Wir sehen daher Innenminister Bouillon gefordert, endlich ein landesweites Bäderkonzept vorzulegen. Dieses hat er schon vor fast einem Jahr angekündigt. Die Landesregierung muss in Zusammenarbeit mit den Kommunen und Landkreisen ein zukunftsfähiges Finanzierungskonzept für die Schwimmbäder im Land erarbeiten und eine kommunenübergreifende Finanzierung sicherstellen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der wichtige Schwimmunterricht unter einer Verkleinerung der Bäderlandschaft weiter leidet.“