Anfang Mai hat das saarländische Umweltministerium den seit 2014 geltenden Verwendungsstopp für das Material „SCODILL“ der Dillinger Hüttenwerke AG aufgehoben. Die Aufhebung ist Ergebnis einer langjährigen Befassung mit den Eigenschaften und Umweltauswirkungen dieses bei der Stahlproduktion gewonnenen Materials, an deren Ende konkrete Anforderungen für dessen Verwendung im saarländischen Straßen- und Wegebau festgelegt wurden.

Außergewöhnlich ist im bundesdeutschen Vergleich, dass die Festlegungen für das SCODILL nicht allein vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung und der Kreislaufwirtschaft erfolgt sind. „Es war mir wichtig“, so Umweltminister Reinhold Jost, „dass bei der Verwendung von Stahlwerksschlacken im Saarland neben dem Boden- und Grundwasserschutz auch die Anforderungen des Naturschutzes beachtet werden. Die Schonung natürlicher Rohstoffvorkommen ist zwar gut. Und mit der Nutzung von Ersatzbaustoffen kann letztlich auch Deponieraum gespart werden. Ihr Einsatz darf aber keinesfalls zu Lasten der Umweltschutzgüter erfolgen. Zuallererst sind die Umweltschutz-Vorgaben zu beachten.“

Im Ergebnis geht das Saarland bei seinen Anforderungen für die Verwendung von SCODILL deutlich über das in anderen Ländern Vorhandene sowie die bundesweit in Planung befindlichen Vorgaben für Stahlwerksschlacken hinaus. Soweit die Eigenschaften der Dillinger Schlacke deren Verwendung bei einem Straßen- oder Wegebauprojekt möglich machen und die definierten Anforderungen eingehalten werden, ist im Saarland nun keine weitere Erlaubnis für deren Einsatz erforderlich. 

Informationen zur Materialmenge und zum Einsatzort sind aber behördlich nachvollziehbar zu dokumentieren, um ggf. bei einem späteren Rückbau eine schadlose Entsorgung der entstehenden Abfälle zu ermöglichen. Beim SCODILL handelt es sich um einen so genannten Ersatzbaustoff. Im Rahmen von Baumaßnahmen werden nicht nur natürliche Rohstoffe wie Kalk- oder Sandstein eingesetzt. 

Auch Ersatzbaustoffe können verwendet werden. Deren Einsatz leistet einen Beitrag zur Erhaltung bzw. Schonung natürlicher Ressourcen. Einige Ersatzbaustoffe entstehen im Zuge industrieller Produktionsprozesse. Bei der Stahlproduktion im Saarland sind dies regelmäßig auch Stahlwerksschlacken. Die nun definierten Einbauanforderungen richten sich auf die in einer Größenordnung von jährlich etwa 300.000 m³ bei der Dillinger Hüttenwerke AG anfallenden Stahlwerksschlacken.

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