Foto: BARMER

Verbraucherschutzminister Reinhold Jost sieht die Verbraucherinnen und Verbraucher durch den IGel-Report 2018 des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) stark verunsichert.

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGel) werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und müssen von den Patienten aus eigener Tasche bezahlt werden. In dem IGel-Report kritisiert der MDS nun zahlreiche dieser Leistungen. Viele seien  unnötig, und in einigen Fällen sei der Schaden größer als der Nutzen für die Patienten.

Der Report ermittelte in einer repräsentativen Umfrage erstmals die TOP 10 der von Ärzten meistverkauften IGel. Dazu zählen u.a. Früherkennungsuntersuchungen wie Ultraschall, Augeninnendruckmessungen und Ähnliches.  Fazit des Medizinischen Dienstes: Die IGel-Angebote orientieren sich nicht am nachgewiesenen medizinischen Nutzen, sondern an den Vorlieben einzelner Ärztegruppen und an den Umsatzinteressen der Praxen.

„Es ist bedauerlich, dass der Patient hier zunehmend verunsichert wird. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher stellt ihre Gesundheit ein sehr hohes Gut dar. Selbstverständlich ist jeder von uns daher bereit, für Früherkennungsuntersuchungen Geld in die Hand zu nehmen. Wir alle setzen dabei auf die Fachkompetenz in den Arztpraxen. Und wir glauben, dass sich diese Kompetenz vornehmlich an unserer Gesundheit  orientiert. 

Dieses Vertrauen sollte nicht fahrlässig zerstört werden“, so der Verbraucherschutzminister und amtierende Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz. „Wer Zweifel an der Notwendigkeit einer IGel-Leistung hat, der sollte sich in jedem Fall an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, die auch  in Saarbrücken einen Stützpunkt unterhält, wenden“, rät Jost.

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein