Die saarländische Beratungsstelle für Wanderarbeiter und mobile Beschäftigte hat ihre Arbeit aufgenommen. Das teilte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger  am Mittwoch, 2. Mai 2018, vor der Landespressekonferenz mit. Hauptziel der Einrichtung sei es, die Situation der Wanderarbeitskräfte und mobil Beschäftigten zu verbessern. 

„Wanderarbeiter haben einen überdurchschnittlich hohen Informationsbedarf in Bezug auf das deutsche Arbeits- und Sozialrecht. Wir wollen den mobil Beschäftigten den Zugang zu erforderlichen rechtlichen Informationen erleichtern und die Entwicklungs- und Teilhabechancen der Wanderarbeitskräfte am Arbeitsmarkt verbessern. Ich bin überzeugt davon: Nur wer seine Rechte kennt, kann diese auch einfordern!“, so die Ministerin.

Die Beratungsstelle richtet sich primär an Wanderarbeiter aus mittel- und osteuropäischen Staaten, die sich vorübergehend im Saarland aufhalten und einer abhängigen Beschäftigung nachgehen. Rehlinger: „Mittels Verträgen mit Subunternehmen, Entsendung oder Leiharbeit findet teilweise eine systematische Ausbeutung der Wanderarbeiter statt. Lohn- und Sozialdumping sind keine Seltenheit. Durch die Beratungsstelle sollen die Arbeiter so unterstützt werden, dass diese ihre arbeits- und sozialrechtlichen Handlungsspielräume besser erkennen und nutzen können.“

Im Hinblick auf den Standort der Beratungsstelle sei es  wichtig, Synergieeffekte zu nutzen. Die Arbeitskammer des Saarlandes eigne sich daher hervorragend als Träger, da diese über eigene fachliche Ressourcen, insbesondere bei Fragen des Arbeits- und Sozialrechtes, zur Lohn- und Einkommenssteuer sowie zu Bildung und Weiterbildung verfüge, so die Ministerin weiter.

Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer: „Wanderarbeiter sind keine Arbeitnehmer zweiter Klasse. Sie haben die gleichen Rechte wie alle anderen Beschäftigten im Saarland auch. Fairer Lohn, gute Arbeit und vernünftige Wohnverhältnisse müssen auch für sie selbstverständlich sein. Die Ereignisse der Vergangenheit haben aber gezeigt, dass dem nicht immer so ist. Auch im Saarland waren Wanderarbeiter der Willkür windiger Geschäftsmacher ausgeliefert. 

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