Fast ein Drittel der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen im Saarland (28,26 Prozent) kommt aus einem Elternhaus mit einem so schmalen Geldbeutel, dass es vom Entgelt für die Schulbuchausleihe befreit werden muss. An den Gemeinschaftsschulen sind es mehr als ein Drittel (33,47 Prozent), an den beruflichen Schulen mehr als ein Fünftel (21,45 Prozent). Das hat die Landesregierung gestern auf Antrag der Linksfraktion im Bildungsausschuss berichtet. Die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol erklärt:

„Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die vom Entgelt befreit sind, ist ein Indikator für Armut, das hat auch die Landesregierung in einer der letzten Ausschusssitzungen bestätigt. Ein anderer Indikator liegt nicht vor, da die Landesregierung auf meine entsprechende Anfrage geantwortet hat: ‚Daten zum sozialen Status der Kinder und Jugendlichen (werden) nicht erhoben‘ (Drucksache 16/276).

15 Jahre nachdem Gerhard Schröder im Bundestag seine Agenda 2010 verkündet hat, sehen wir die Auswirkungen dieser Politik an unseren Schulen. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass landesweit über alle Schulformen verteilt mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler arm ist (26 Prozent)! Diese Zahlen müssen ein Weckruf sein, so wie bisher darf es nicht weitergehen.

Es wird höchste Zeit, dass die Zuständigkeit für das Schul-und Unterstützungspersonal in eine Hand kommt und nicht mehr wie bisher das Bildungsministerium für die Lehrer, die Schulträger für die Sozialarbeiter und Jugend- und Sozialamt für die Integrationshelfer zuständig sind.

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