Die Vorbereitung einer saarländischen Beratungsstelle für Wanderarbeiter und mobile Beschäftigte ist weitgehend abgeschlossen. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger rechnet damit, dass sie noch im April ihre Arbeit aufnehmen kann. Vor der Landespressekonferenz bezeichnete sie die Einrichtung als einen „Baustein der regionalen Arbeitsmarktpolitik“, der leicht unterschätzt werde. Damit werde aber ein wesentlicher Punkt des saarländischen Koalitionsvertrags zeitnah umgesetzt.

Zielgruppe der Beratungsstelle sind ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Saarland einer Beschäftigung bereits nachgehen oder nachgehen wollen. Rehlinger: „Wir sehen zugewanderte Arbeitskräfte als Unterstützung der saarländischen Wirtschaftskraft. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich gegen Ausbeutung zur Wehr zu setzen. Damit wird Sozial- und Lohndumping erschwert und zugleich unfaire Konkurrenz zu einheimischen Kräften verhindert.“

Hauptziel der Einrichtung ist es, die Situation der Wanderarbeitskräfte und mobil Beschäftigten zu verbessern: „Wir erreichen dies insbesondere durch Aufklärung und indem wir Wissen zu den Rechtsgrundlagen und dem deutschen Arbeitsmarkt vermitteln“, so die Ministerin. Dies könne der Beratungsstelle durch ein niedrigschwelliges Informationsangebot gelingen, das auch „fallbezogen und aufsuchend“ gestaltet werde.

Die geplante Bildungsarbeit soll sich am Bedarf der Wanderarbeiter orientieren. Ergänzend zu den Angeboten des Europäischen Vereins für Wanderarbeitsfragen werden Themen wie Scheinselbstständigkeit, Arbeitsvertrag und Lohnabrechnung, Arbeitszeiten und Pausen sowie Kündigungs- und Gesundheitsschutz behandelt.

Weitere Aufgaben der Beratungsstelle sind die Kooperation mit lokalen Multiplikatoren, die Netzwerkbildung mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie eine aktive Öffentlichkeitsarbeit. Mit dem Projekt „Faire Integration für Geflüchtete“ des IQ-Netzwerks Saarland wird sie eng zusammenarbeiten.

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