DIE LINKE im Saarländischen Landtag kritisiert die Forderung der CDU nach weiteren Förderschulen und neuen Außenklassen für Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung. Die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol erklärt:

„Die seit über 18 Jahren regierende CDU kann jetzt nicht so tun, als habe sie mit den dramatischen Zuständen an den Schulen im Land nichts zu tun, die zahlreiche Kollegien in den letzten Monaten veranlasst haben, Brandbriefe an die Regierung zu schreiben. Es ist keine sehr konsequente Bildungspolitik, erst im Landtag völlig zu Recht die inklusive Teilhabe, also das Recht auf Besuch einer Regelschule, zu beschließen, dann aber nicht für das dafür erforderliche zusätzliche Personal an den Regelschulen zu sorgen und jetzt stattdessen neue Förderschulen zu planen.

So löst man die Probleme an den Grund- und Gemeinschaftsschulen nicht. Der gestiegene sonderpädagogische Förderbedarf, den die CDU ja selbst erkennt, wird doch nur bewältigt mit zusätzlichem Personal, vor allem zusätzlichen Förderschullehrern, dort wo dieser Bedarf besteht und die Probleme am größten sind. Dass die CDU mit ihrer Forderung nach einer ‚Inklusion mit Augenmaß‘ nun ausgerechnet die schwammige Formulierung der AfD aus der Plenarsitzung letzte Woche übernimmt, spricht für sich.

Wenn eine gleichberechtigte Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler und die Wahlfreiheit der Eltern im Vordergrund stehen sollen, dann müssen die Voraussetzungen an den Grund- und Gemeinschaftsschulen besser werden, sonst gibt es keine ausreichende Teilhabe und eine nur eingeschränkte Wahlfreiheit. Die CDU sollte daher für mehr Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Psychologinnen und Psychologen sorgen. Jede Gemeinschaftsschule sollte mindestens drei Sozialarbeiter haben und keine Klasse mit mehr als 25 Kindern. In den Klassenstufen 5 und 6 sollte eine Doppelbetreuung durch zwei Lehrer sichergestellt werden. Dann erst kann man von einer echten Wahlfreiheit sprechen.“

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