HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Die Vorbereitungen zur Gründung des neuen CISPA Helmholtz-Zentrums in Saarbrücken sind in vollem Gange, die Planungen und Abstimmungen schreiten zügig voran, so dass noch in diesem Jahr – wie vorgesehen – die offizielle Gründung erfolgen kann. Dies betonte die saarländische Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vor der Presse in Saarbrücken.

„Die Entscheidung, eines der größten Forschungszentren für IT-Sicherheit in Saarbrücken aufzubauen, ist ein Meilenstein für das Saarland und würdigt die strategische Wissenschafts- und Innovationspolitik der letzten Jahre. Weltweit ist die IT-Sicherheit ein zentrales Thema im Schlüsselbereich der Informations- und Kommunikationstechnologie und wird auch ein Kernthema für unser Land. Wir werden deshalb alles daran setzen, dass das neue CISPA Helmholtz-Zentrum zu einem Herzstück des Strukturwandels hierzulande wird. Diese einmalige Chance wollen wir nutzen und alle Kräfte bündeln, um das neue Zentrum zügig und reibungslos zu verwirklichen. Alle Beteiligten sind jetzt dabei, aktiv und konstruktiv bei der Realisierung dieses großen Vorhabens mitzuwirken, damit bis zum Ende dieser Legislaturperiode 2022 sowohl die Gründungs- als auch die Aufbauphase des neuen CISPA Helmholtz-Zentrums erfolgreich abgeschlossen ist und die Wachstumsphase auf einer guten Basis bereits begonnen haben wird“, erklärte die Wissenschaftsministerin.

Das CISPA Helmholtz-Zentrum wird eines der größten Forschungszentren für IT-Sicherheit in Deutschland werden und mittelfristig auf mehr als 500 Forscher anwachsen. Hier werden substanzielle Grundlagen für die Sicherheit künftiger IT-Systeme gelegt. Der Standort Saarbrücken mit seiner Spitzenforschung in der IT wird somit noch mehr als bisher in den Fokus der weltweiten Informatik-Forschungs-Community rücken. Die Vorbereitungsarbeiten für das neue Zentrum liegen voll im Zeitplan, betonte die Wissenschaftsministerin. Es laufen intensive Planungen und Abstimmungen mit allen beteiligten Akteuren des Bundes, des Landes, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Universität des Saarlandes sowie dem designierten Gründungsdirektor Professor Michael Backes selbst. So wurde ein Lenkungskreis mit Vertretern des BMBF, der Staatskanzlei und der Helmholtz-Gemeinschaft eingesetzt, um den komplexen Gründungsprozesses zu koordinieren. Zudem wurde ein Gründungskonzept durch Herrn Professor Backes erarbeitet, welches die inhaltlichen Schwerpunkte des Zentrums definiert. Darüber hinaus wurde eine hochrangig besetzte Gründungskommission (Transferkommission) berufen. Damit sind beste Voraussetzungen geschaffen, dass die offizielle Gründung noch in diesem Jahr erfolgen kann.

Das jetzige Gebäude des CISPA wird in den Besitz des Helmholtz-Zentrums übertragen werden. Die Unterbringung einer wachsenden Zahl von Mitarbeitern des Zentrums soll, wenn die dortigen Raumkapazitäten erschöpft sind, zunächst und vorübergehend zur Miete im Umfeld des jetzigen CISPA erfolgen. Es finden derzeit bereits mit mehreren Einrichtungen diesbezügliche Gespräche statt. Parallel schreiten die Planungen für einen Neubau zur Schaffung zusätzlicher dauerhafter Unterbringungsmöglichkeiten voran. So finden zur Vorbereitung eines Bebauungs-Planverfahrens zurzeit Untersuchungen zur Fauna und Flora (Umweltgutachten, Untersuchungen der Vorflut) auf dem Gelände der nördlichen Erweiterung des Campus der Universität des Saarlandes sowie dem Gelände östlich der L251 statt. Mit den Untersuchungen wurde bereits im Mai die AGSTA beauftragt. Diese Untersuchungen müssen über eine komplette Vegetationsperiode durchgeführt werden. Eine Vorabeinschätzung des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz liegt in etwa 2 Wochen vor. Alle an der Planung Beteiligten stellen derzeit im Rahmen eines sog. „Scopings“, das heißt einem Verfahren zur Definition von Aufgaben- und Untersuchungsumfängen in komplexen Planungsprozessen, alle weiteren Untersuchungsbedarfe und Handlungserfordernisse zusammen, die anschließend strukturiert abgearbeitet werden können.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird zusätzlich untersucht, ob die prognostizierte Entwicklung des CISPA Helmholtz-Zentrums für die nächsten 20 – 30 Jahre auf den genannten Flächen ungehindert und vollständig stattfinden kann. Dazu  fanden bereits umfangreiche Recherchen und Vorgespräche mit potenziellen Planern statt, in denen die für die Erarbeitung der Studie zu beachtenden Rahmenbedingungen besprochen und festgelegt wurden. Betrachtet werden dabei Flächen rund um das bestehende CISPA-Gebäude. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen bis Ende des Jahres vorliegen. Anhand der Ergebnisse der Untersuchungen können dann konkrete Gespräche mit der Stadt Saarbrücken – als Planungsträgerin für die Bauleitplanung – geführt werden. Das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport steht mit dem Baudezernenten der Stadt Saarbrücken bereits heute in Kontakt. In Abhängigkeit von den Untersuchungsergebnissen soll dann die Durchführung eines Bebauungs-Planverfahrens eingeleitet werden.

Annegret Kramp-Karrenbauer: „Die Arbeit des CISPA Helmholtz-Zentrums in Saarbrücken ist von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Dies wird von hochkarätiger Grundlagenforschung bis zur innovativen angewandten Forschung reichen. Aufbauend auf eine tiefe Verwurzelung in der Informatik werden entsprechend den Herausforderungen unserer Zeit interdisziplinäre Kooperationen mit der Medizin, Jura, Physik, Mathematik und Sozialwissenschaften auch der anderen Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft eine wichtige Rolle einnehmen. Von dem neuen CISPA Helmholtz-Zentrum werden auch vielfältige Impulse für die Wissenschaft und Forschung im Saarland ausgehen, zugleich wird es von der bestehenden Leistungsstärke der Informatik an der Universität und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen (DFKI, MPI-INF, MPI-SWS) profitieren. Deshalb ist es unerlässlich, dass das neue Zentrum seinen Standort am Campus der Universität des Saarlandes haben muss. Die Verwirklichung optimaler Start- und Arbeitsbedingungen hat für uns hohe Priorität.“

Neben dem neuen Zentrum soll auch gezielt das Umfeld entwickelt werden: Neu entstehende Startups sollen in Quantität und Qualität zu einer florierenden Startup-Szene führen, die gemeinsam mit dem Saarland Informatics Campus (SIC) und CISPA den Nährboden für die Ansiedlung großer und global operierender Technologiekonzerne bilden.

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