HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Laut Angaben der Landwirtschaftskammer ist die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe im Saarland im Jahr 2016 um acht Prozent gesunken. Hierzu erklärt der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion, Michael Neyses:

“Die Auswirkungen der Milchmarktkrise werden nun auch im Saarland deutlich. Wie die Landwirtschaftskammer dargestellt hat, bereitet der niedrige Milchpreis zahlreichen Betrieben finanzielle Probleme. Auch mussten offenbar viele Landwirtinnen und Landwirte im vergangenen Jahr aufgeben – die Zahl der Betriebe im Saarland ging um acht Prozent zurück. Für eine Vergütung von 20 Cent pro Liter Milch und teilweise weniger können die Betriebe nun einmal nicht annähernd kostendeckend arbeiten. Diese Situation dürfte langfristig für viele Landwirtinnen und Landwirte im Saarland existenzbedrohend sein, zumal die Milchproduktion mit einer durchschnittlichen Menge von 100 Millionen Kilogramm pro Jahr das Rückgrat der hiesigen Landwirtschaft bildet.

Um gegenzusteuern, darf die Bundesregierung nicht auf die Selbstregulierung des Marktes hoffen und alleine auf Liquiditätshilfen setzen. Ursächlich für das Preisdumping bei der Milch ist die deutliche Mengensteigerung in anderen EU-Staaten. Bund und EU müssen daher regulierend eingreifen und eine verbindliche Mengenreduzierung bei konventionell produzierter Milch durchsetzen, um dem Preisdumping zu begegnen.

Darüber hinaus muss das Saarland auch seine eigenen Spielräume nutzen, um die finanzielle Situation für die Landwirtinnen und Landwirte zu verbessern. In diesem Zusammenhang fordern wir von Umweltminister Reinhold Jost, weitere Fördermittel für die Umstellung auf den Öko-Landbau bereitzustellen. Denn die Umstellung bietet für viele Betriebe die Chance, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. So können sie beispielsweise aus einem Liter Bio-Milch das Doppelte im Vergleich zu konventionell produzierter Milch erlösen.”

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